Zitat von SpaetbremserIch werd ja auch nächsten Monat 50... aber eine Jugendsünde hin und wieder leiste ich mir schon noch. Dazu zähl ich nämlich auch die Streety!
Zitat von SpaetbremserIch werd ja auch nächsten Monat 50... aber eine Jugendsünde hin und wieder leiste ich mir schon noch. Dazu zähl ich nämlich auch die Streety!
klingt als wenn Du denkst 50 wäre alt ....
Alt? Hmmmm. Würde sagen, Halbzeit vielleicht....
Aus uns sind die geworden, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben
so, hab mal 2 schöne Bilder meiner Lieblings RD rausgesucht. Waren ja insgesamt 11 oder 12 Rds Suche gleich mal weiter in der Fotokiste, da kommen bestimmt erstaunliche Schnappschüsse ans Tageslicht
uwe
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Zitat von SpaetbremserIch werd ja auch nächsten Monat 50... aber eine Jugendsünde hin und wieder leiste ich mir schon noch. Dazu zähl ich nämlich auch die Streety!
klingt als wenn Du denkst 50 wäre alt ....
Alt? Hmmmm. Würde sagen, Halbzeit vielleicht....
ab 50 wird eh nur noch rückwärts gezählt - oder etwa nicht?
als meine Ex-Freundin aus den 80ern die Street das erste Mal gesehen hat, hat sie sie lange angeschaut und dann leicht lächelnd gefragt: "Na, haste Dir Deine RD wieder geholt?" So ein Bisschen erinnert mich die Street auch an das Teil. Vielleicht hab ich sie deshalb gleich ins Herz geschlossen...
Aus uns sind die geworden, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben
Zitat von Spaetbremser "Na, haste Dir Deine RD wieder geholt?" So ein Bisschen erinnert mich die Street auch an das Teil. Vielleicht hab ich sie deshalb gleich ins Herz geschlossen...
kluges Mädchen das ist ja genau das, was mich an der Street fasziniert: klein, leicht, wendig und handlich wie eine RD dazu noch mit Bumms Ich habe nicht ohne Grund bis letztes Jahr immer noch eine RD gehabt @Buti. Wulf Gerstenmeier ist richtig Für damalige Verhältnisse waren Sitzbank und Verkleidung sauteuer Gruß Uwe
In Antwort auf:..So ein Bisschen erinnert mich die Street auch an das Teil... ...klein, leicht, wendig und handlich wie eine RD...
@ uwe, spaetbremser: freue mich, dass ihr das auch so seht! schon oft habe ich beim ausdrehen des triple-motors freudig in den helm geschrien: " jawollllll, so soll das geh`n!! wie meine alte YPVS, nur noch viel leiwander!" sehr sehr gut ist das! 2takt grüße an euch, EL
Man könnte die Street zum Überwintern in die Wohnung stellen, wäre eine echte Bereicherung (aber die Schlepperei die 5 Etagen die Treppe rauf schaffe ich nicht...). Meine erste war eine Kawa Z250, 2Zyl, 4Takt, Kontaktzündung und satte 17 PS. Bis ich versucht habe einen Kieslaster zu überholen. Hat ewig gedauert aber der Typ war freundlich und hat rechts rübergezogen weil sein Kollege mit dem nächsten Laster entgegenkam Danach die kurzen Gasschieber rein und schon hatte ich 27 PS. Habe das kleine Teil 3 Jahre gefahren, mann war das Ding klein und schmal. Denke ich manchmal dran, hätte ich damals als Wintermoped behalten sollen Grüße Carsten
Also das mit den Bildern hat ja nicht geklappt, aber mein erstes richtiges Bike war eine 550er Honda Supersport mir 4in 1 Anlage. Aber die wirklich geile Zeit hab ich mit meinem Kleinkraftrad KTM gehabt.(für die jüngeren hier, 50ccm, 6,5 PS und ein amtliches Kennzeichen) Damals schon (1980),vorne UND Hinten Scheibenbremse! ich war in einem Mopedclub und wir hatten eine geile Sturm und Drangzeit. In unserem Clubkeller war jedes Wochenende Party, Mädels, Alkohol, mal ne Schlägerei und Super Ausfahrten unternommen. Schön mit grillen und Zelten. Kurzum, - es war immer Halligalli! Wir haben uns tierisch amüsiert über die Scheiß Kicker, (Mokick mit kleinem Versicherungskennzeichen). Verkauft hab ich mein Schmuckstück mit dem vierten Motor drin, weil die doch ganz schön leiden mußten. Wenn wir einen "ausgefahren" haben, befanden sich die Füße auf dem Gepäckträger und der letzte Gang wurde mit der Hand reingezogen. Natürlich ohne Gas wegzunehmen! Weitere Einzelheiten können auf Wunsch beim großen Treffen erzählt werden, denn nicht alles darf ich hier verraten. Aber eins kann ich Euch sagen; Ich bereue nichts!!!
Ich bedaure nur die Generation meines Sohnes (17) die sich für ein Leben vor dem Bildschirm entschieden haben und leider alles nur virtuell erleben. Die Lebenserfahrung, daß man keine Sekunde nochmal haben kann, ist noch nicht vorhanden. Schade schade!
sehr schön beschrieben, Düse. ehrlich gesagt, bin ich froh die 50er Zeit überlebt zu haben. Was man damals alles getrieben hat, so vollkommen denkbefreit, Wahnsinn Mokicks mit dicken Zylindern und Vergasern über die Autobahn nach Holland getrieben, mit Rollerfahrern gekloppt usw Dummerweise hat die Zeit auch schmerzhafte Erinnerungen hinterlassen und so bin ich froh, das meine Jungs in dem Alter nicht gefahren sind.
Ich habe damals meinem Kumpel seine Zündapp ZD 20 gemacht: KS 50 Zylinder, Vergaser, schöner Auspuff und andere Kleinigkeiten... Die Ketten mussten wir quasi im 2 Wochenrhythmus wechseln. Ich werde diese Scheissnacht nie vergessen, als sein Bruder vor der Tür stand und berichtete, das Markus einen Unfall hatte und im Koma liegt. Er hatte seine Freundin fahren lassen und sich selbst hintendrauf gesetzt. Er war 2 Tage später tot und sie hatte eine Wadenprellung. Solche Sachen packt man nicht, oder?
Ich hab seitdem nie wieder einen Schraubenschlüssel an ein fremdes Krad gesetzt. Gruß Uwe
@uwe; beschissener kann es kaum laufen wie in Deinem Fall, - und Tote hat es bei uns auch gegeben. Vermutlich läßt sich das in diesem Alter auch nicht vermeiden.Die Risikobereitschaft ist einfach zu groß. Damals wie heute gewöhnt man sich schlecht bis gar nicht daran.
Das gute am menschlichen Hirn ist, daß man die negativen Dinge mit der Zeit verdrängt und nur die positiven im Vordergrund läßt und das mit dem Alter meistens auch die Vernunft einzieht. Mehr schlaue Sachen fallen mir im Moment nicht ein.
Zitat von Düse Das gute am menschlichen Hirn ist, daß man die negativen Dinge mit der Zeit verdrängt und nur die positiven im Vordergrund läßt und das mit dem Alter meistens auch die Vernunft einzieht. Mehr schlaue Sachen fallen mir im Moment nicht ein.
das hast Du sehr schön beschrieben
Auch das mit dem Alter und der Vernunft Ich wundere mich sowieso, das diese Zeit relativ glimpflich abgegangen ist. Wobei mir beim Nachdenken schon einige Dinge wieder einfallen, die ich irgendwo ganz hinten im Kopf hatte. Man war halt jung, schmerzfrei und vom fahrerischen Niveau mindestens auf einer Stufe mit Kenny Roberts meistens aber eher ein Kamikaze Gustl
schön war z.B. folgende Aktion; an einem Samstag Mittag überlegten wir zu dritt was wir dieses WE mal anstellen könnten. Wir beschlossen vollzutanken, Richtung Süden zu fahren und dort zu übernachten wo der erste auf Reserve schalten muß, - egal wo das war! Und siehe da, wir hatten echt Glück. Ein Bushaltestellenhäuschen. Noch paar Bier geholt, schönes Feuerchen gemacht, geile Nacht gewesen. Morgens von fürchterlichem Glockengeläut geweckt worden. Zu Beginn des Gottesdienstes die Mopeds nochmal richtig schön aufheulen lassen und dann zum Clubkeller gefahrn. Geiles WE!!!
Ja, wenn man an die alten Zeiten denkt, fallen einem auch wieder ein paar Kumpels ein, die nicht mehr da sind. Ich mußte gerade an einen Schulkameraden denken, der hatte soooo viele Unfälle... Der hatte drei 80er Kawas in der Garage, weil eine immer platt war. Die schönste Geschichte war, ich weis immer noch nicht wie er es gemacht hat, als er sich an einer Kreuzung vor ein haltendes Auto geschmissen hat. Der Fahrer hat noch nicht mal gemerkt. Der hatte wohl gerade nicht nach vorne gesehen. Dann ist er losgefahren. Als er dann von vorne was klopfen gehört hat, hat er angehalten. Er hat wohl ganz schön blöd geguckt, als plötzlich eine Hand von vorne auf seine Motorhaube patschte. Der Bursche hatte sich bei den ganzen Unfällen nie was erstes getan. Dann ist er mit Mitte 20, ich glaube an einer geplatzten Ader im Kopf gestorben.
bin leider erst Mitte der 80er in meine mopedseitig Sturm und Drangzeit gekommen.
Da bei mir das Geld nicht in dem Maße vorhanden war, wie gewünscht, war mein Spassgerät ein Honda Camino (Automatik) in Babyblau.
Naja, was solls, ist gefahren und das noch nichtmal schlecht. Wenn man den Krümmer vorne ein wenig löste, schaffte das Ding 40 km/h, wobei es egal war, ob es geradeaus oder bergauf ging.
Irgendwann kam dann mein jüngerer Cousin mit einer Zündapp High, so ein richtiger Geländehobel, und ab dann gings immer ins Gelände. Mit der Camino wurde ich in dem Geläuf nie warm. Meistens fuhr mein Cousin die Camino und ich bewegte seine High durchs Gelände.
Der Spruch ist zwar abgedroschen aber hat in diesem Fall seine Bedeutung: Früher war alles besser!!
ein paar Kilometer vom Elternhaus meines Cousin´s gabs ne alte Kiesgrube, wo sich die bösen Jungs mit Ihren "Dicken" Geländemaschinen rumtrieben. Wir also hoch an die Feldkirchner-Kaul und den harten Jungs zugeschaut. Selbst fahren, wollten wir dann, unter Aufsicht der Harten, doch nicht. So schauten wir zu, wie sie ihre XT´s und Jeeps durch die Kiesgrube fliegen ließen. Einige der Jungs da oben waren so infiziert, die kannte weder Tod noch Teufel. Und irgendwann sah ich Ihn zum ersten Mal mit seinem Gerät. Mettes, damals der, zudem selbst die Harten noch aufschauten. Er hatte ne Mopedwerkstatt im Nachbarort und daher auch Zugang zu heftigstem Material. Suzuki RMX, mit allem dran, oder auch nicht, was das Suzuki Regal her gab. Das war das ultimative Moped.
Als wir den so locker flockig mit dem dicken Hobel über die Bahn fliegen sahen, war klar, so was muss demnächst auch her.
Aber erst wurden, nachdem die Harten ins Bett mussten, die Camino und die Zündapp durchs hügelige Geläuf getrieben. Am Anfang tat man sich noch schwer, lies die schweren Passagen wie Steilkurve und Extremauf- und Abfahrt aus. Nur ein paar kleine Sprünge, das sollte genügen.
An einem Samstag, ich übernachtete mal wieder bei meinem Cousin, die Eltern waren auswärts, also sturmfrei. Wir spät abends rauf die Böcke und hoch zur Kaul. Das Licht der 6-Volt-Funzeln erleuchteten nur die 2 Meter vor dem Rad, aber das genügte. Wir drehten unsere Runden, wurden immer mutiger und auch mal übermütig. Irgendwann zog Nebel auf. Wie viel Uhr ist eigentlich? Keine Uhr? Egal ein paar Runden fahren wir noch. Als wir zu Hause ankamen wurde es langsam schon wieder hell.
So war das damals.
Meine Camino leistete wacker Ihre Dienste, aber an der Zündapp waren immer mehr Verschleisserscheinungen festzustellen. Irgendwann stand mein Cousin vor meiner Tür und berichtet stolz, er hätte ein wenig gebastelt. Also ab ins nahe Industriegebiet und sehen, was geht. Ich auf der High mein Cousin auf meiner Camino. Die Zündapp hatte nunmehr 50ccm und ein geändertes Ritzel und lief wie die sprichwörtliche angestochene Sau. Er fuhr mit der Camino vor, immer im großen Karre durchs Industriegebiet, ich auf der Monster-High hinterher. Irgendwann hatte er ziemlichen Vorsprung und ich machte mich gerade daran, diesen zu verkürzen.
Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts neben mir ein Auto auf, zog mir zackig vors Vorderrad und zwang mich so zum anhalten. "Polizei Neuwied, was machen Sie hier?" "Ich fahr nur mit meinem Cousin ein bisschen rum." Der 2. Polizist ging währenddessen um die High herum und beäugte sie mit Argusaugen. "Ist das Deine?" "Neee, die is meinem Cousin. Der ist mit meiner Camino vorgefahren" In der Ferne hörte man noch deutlich das geknatter des, mal wieder losen, Krümmers. "Der kommt nicht wieder", sagte der Polizist. "Doch, doch, der kommt wieder." Dann kam das, wo ich die ganze Zeit schon drauf gewartet hatte. "An der Maschine hier ist aber einiges gemacht, oder" Scheiße, erwischt, jetzt gehts Dir an den Kragen, die drehen Dich auf Links und bringen Dich zur Belohnung noch mim Bus nach Hause. Stubenarrest bis zur Volljährigkeit war also garantiert. Alles leugnen und dumm stellen? Oder doch direkt alles zugeben und einfach warten was passiert?
Plötzlich kamen folgende Worte über meine Lippen:“ 50 Kubiksatz, geändertes Ritzel, sonst ist nix gemacht“ Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Innerlich verabschiedete ich mich von meiner Jugend und zählt schon die Tage, bis der Stubenarrest rum sei.
In weiter Ferne hört man wie das Geknatter meiner Camino, mit meinem Cousin im Sattel, verstummte, um kurz danach, wieder näher kommend, wieder zu ertönen. Jetzt, wo der Käse gegessen ist, kommt der zurück. Jetzt schauen die sich zur Belohnung auch noch Deine Camino an, dann kannste direkt mit in U-Haft gehen, dachte ich so bei mir.
Der eine Polizist hatte inzwischen auch registriert, das mein Cousin auf der Rückweg war. „Warum issen das Ding so laut?“ Ich stammelte nur:“ Krümmer lose“
Mein Cousin hatte die Polizisten noch nicht als solche identifiziert, warum sollte er auch. Wieso fahren Bullen eigentlich nachts in Zivil im Industriegebiet rum?
Er blies also, mit allem was die Camino hergab die Straße rauf, knallte an uns vorbei, machte ne Schleuderbremse mit 90 Grad Drehung und knatterte auf uns zum, um kurz vor uns die vordere Trommelbremse derart zu aktivieren, das die Camino die letzten 10 Meter auf dem Vorderrad zurücklegte, um haarscharf vor dem Polizisten zum Stehen zu kommen.
Na toll, jetzt holen die, die Knarren raus, lassen uns auf dem Asphalt den Adler machen und buchten uns ein, tolle Wolle. Mir rutschte das Herz in die linke Wade, in der Hose wars schon seit der Frage, „Polizei Neuwied, was machen sie hier?“
Dann sagte der Polizist zum meinem Cousin, der locker seinen Helm abnahm, um sich stendepede ne Kippe in den Mund zu stecken:“ Nabend, ist die Zündapp Ihnen?“
„Ja, geil was, geht richtig gut das Teil?“ Innerlich war ich gerade gestorben, auf dem Weg zu dem weißen Licht.
„Wir sind von der Polizei Neuwied und haben hier Ihren Kollegen mit der Zündapp angehalten, weil er zu schnell fuhr.“
Das Gesicht von meinem Cousin, werde ich nie vergessen. In Bruchteilen von Zehntelsekunden wechselte er die Farbe, das Blut sackte zusammen mit seinem Herz in die unteren Extremitäten und er stammelte nur: „Ohhhhhh!“
Ich sagte nun nix mehr, konnte aber auch nicht, selbst wenn ich gewollt hätte.
„Was issen an der Kiste alles gemacht?“, fragte der Polizist.
Er rechnete wohl gerade auch aus, wann er wieder das Licht der Welt erblicken würde du frische ungefilterte Luft atmen würde. So jedenfalls schaute er. Genau so.
„Nun, das das nicht erlaubt ist, wissen sie?“ „Ja“, sagte mein Cousin.
Dann schiebt jetzt Eure Kisten nach Hause, und zeigt die nächste Woche im Originalzustand bei der Wache vor“, sagte der Polizist. „ja, machen wir“, antworteten wir unisono.
Die Freunde und Helfer stiegen wieder in Ihre Zivilkutsche und galoppierten davon.
Diesem Polizisten verdanken wir es, das wir noch was von unserer Jugend hatten.
Der Vorführtermin in der nächsten Woche auf der Wache war ein leichtes, das festziehen des Krümmers an meiner Camino auch, nur mein Cousin musste seine High komplett zerlegen und wieder, mit den Originalteilen neu aufbauen.
Schwein gehabt, sagt man zu dem Thema.
2 Wochen später war mein Krümmer wieder lose und die High hatte auch wieder ihre 3. Ausbaustufe. Und so gings weiter.
Inzwischen hatte ich meine Lehre angefangen, und fuhr morgens immer mit der Camino zum Schaffen. Eines Morgens, ich geh runter, will mich auf meine babyblaue Rakete schwingen, glotze ich auf einen leeren Parkplatz. Hööö, wo is die Camino? An der Stelle, wo sie normalerweise nächtigte, war gähnende Leere. Scheiße, geklaut. Mist, Scheiße, warum mir.
Also wieder rauf und die Polizei angerufen, Anzeige wegen Diebstahls stellen. Dann die Versicherung anrufen. „Haben sie eine Diebstahlversicherung abgeschlossen“, fragt mich die nette Dame am anderen Ende der Leitung. „Die is doch in der Versicherung mit drin!?“ „Nö, die müssen sie extra abschliessen“
Oha, das wars dann, ab jetzt wird zu Fuß gegangen. Mein Vater fuhr mich dann noch auf die Schaffe, aber mir war ganz anders und ich bekam nix auf die Reihe. Scheißtag. Natürlich wars ein…. Montag.
3 Tage später, ich hatte frei, klingelt das Telefon. Die Polizei ist dran und erklärt mir, das man mein Mofa gefunden hat, es hätte jemand versucht anzuzünden, es würde daundda stehen ich könnte es abholen.
Versucht anzuzünden, naja, das geht ja noch, nix Schlimmes. Also, Cousin angerufen und dann mit Ihm zusammen zu genanntem Ort gedüst. Auf einem Feldweg, ca. 800 Meter, vom nächtlichen Parkplatz entfernt, fand ich sie, bzw. ES.
Versucht anzuzünden??!! Einzig das Nummerschild war noch heil, alles andere war nur noch Asche. Komplett ruiniert. Totalschaden.
Ich schleifte die Reste nach Hause und ließ sie umgehend vom örtlichen Schrotthändler abholen. Traurig schaute ich zu wie der Kerl meine geliebte Camino auf den Hänger schmiss und von dannen zog.
Und nu, keine Kohle, kein Mofa?
In dem darauf folgenden Jahr hortete ich meine sauer verdiente Kohle, um den Motorrad (1A) Führerschein zu machen. Bevor ich überhaupt damit anfing, kam ich mit meinem späteren Mentor in Kontakt. Er sollte meinem Leben, zweiradtechnisch, eine vollkommen neue Richtung geben. Motorradbegeistert und einer von den Harten, die früher in der Kaul ihre Mopeds gekonnt in die Senken und Sprünge warfen. KaPe, war und ist sein Name. Vielen wird er vom Treffen 2009 noch ein Begriff sein, als Tourguide der schnellen Gruppe.
KaPe arbeitete im selben Laden, in dem ich meine Lehre machte. Wir kannten uns vom sehen, aber mehr auch nicht. Bis ich in seine Abteilung versetzt wurde. Man kam ins Gespräch, das eine ergab das andere, irgendwann lud er mich zu sich nach Hause ein.
Er wohnte mit seiner Freundin in einer kleinen 3 Zimmer Wohnung in der Innenstadt von Neuwied. „Komm wir gehen mal in die Garage“, sagte er im Laufe des Abends. Er öffnete das Garagentor und……..
Mir ging das Herz auf. Motorräder, Richtige, Dicke. Und dann öffnete er die 2. Garage. Noch mehr Motorräder. Eine schöner, als die andere. Kawasaki H1, H2 KE 175, jede Menge Zündapp´s, von der Bergsteiger über KS 50, KS 80 und mehr. Sahen alle aus wie neu. Stolz erzählte KaPe mir, das er sie alle selbst restauriert hätte. Und zum Abschluss des Tages, lud er mich auf eine Spritztour als Sozius auf einer seiner Maschinen ein.
Einige Tage später rief er mich morgens an, ich solle mich anziehen, er käme gleich und dann würden wir ne Runde fahren.
Es war Oktober, draußen war es saukalt, Motorradklamotten Fehlanzeige. Also, Jogginghose, noch ne Jogginghose und drüber ne Jeans. 2 Pullover und 2 Jacken obenrum, an den Füßen 2 Paar Socken und die ausgelatschten Springerstiefel. Als Handschuhe mussten die Skihandschuhe vom letzten Jahr dran glauben. Ich war gerüstet.
Dachte ich..
Ich wartete also vor der Haustür auf das Erscheinen von KaPe und seinem Untersatz. Dann kam er, am Steuer einer Kawasaki KE 175 D Enduro. 2-Takt, 17 PS, Farbe Babyblau.
Liebe auf den ersten Blick. HMMMMMMMM, Lecker!!!!!
KaPe reichte mir einen Helm und ich schwang mich auf den Feuerstuhl. Beim Anfahren stieg das Vorderrad leicht und ich hielt mich verbissen am Gurt über der Sitzbank fest. Umklammern tun sich Männer nicht, das ist tabu.
Dachte ich….
An der nächsten Kreuzung ließ KaPe die Drehzahl ansteigen und die Kupplung heftig kommen. Meine Bein befanden sich urplötzlich in Höhe seiner Schultern und nur das wieder aufsetzende Vorderrad bewahrte mich davor hinten über von der Kiste zu fallen.
Nun umklammerte ich den Rest der Tour KaPe, auch wenns normalerweise tabu war. Aber ich war ein unerfahrenes Weichei und hatte Angst um mein Leben.
Wir fuhren dann durch den Westerwald und irgendwann kamen wir ins schöne Gelbachtal. Früher kannte ich das gar nicht, heute gehört diese Strecke zu meinen Top-Favorits um mit der Streety mal so richtig die Kurven zu wetzen. Bei Treffen und der dort gefahrenen Tour konnten auch viele die Vorzüge dieser Strecke kennen lernen. Und deshalb schon hier die Ankündigung: Auch 2010 gehört das Gelbachtal, neben dem Saynbachtal zum Pflichtprogramm.
Nun weiter mit der 1. Tour mit KaPe und seiner Höllenmaschine.
Im Gelbachtal, bog er plötzlich bei lockeren 70km/h von der Straße ab, pflügte einen Hang runter, knallte über eine Wiese um schlussendlich wieder auf der Fahrbahn zu landen. Das kam völlig unvorbereitet und ich hatte Angst, nackte, arschkalte Angst.
Nach ein paar Kilometern hielten wir an um eine zu rauchen. Ich sprach ihn auf die Abkürzung vorhin an. Er meinte nur, das wäre ne Enduro, das müsste so. Mir war nur kalt, gefühlte Minus 10 Grad. Ich konnte die Zigarette nicht zitterfrei zum Mund führen. KaPe fragte fürsorglich :“Is dir kalt?“ Ums verrecken hätte ich jetzt gerne gesagt: „Ne, das ist nur die Aufregung mit Deinem Höllengerät.“ Nur damit wir noch ein paar Stündchen weiterfahren. Aber mir war scheissekalt. Uns so fuhren wir dann relativ zügig wieder Richtung Heimat.
Ab da war ich infiziert. Mit dem einig gutartigen Virus. Dem Motorradvirus.
Irgendwann ließ er in einem Gespräch fallen, das er die KE wohl verkaufen würde.
Das wars, Führerschein war so gut wie im Sack, dann fehlt nur noch der richtige Untersatz. Und die KE wäre genau das was ich will.
Wir waren uns schnell handelseinig, ab auf die Hausbank, Kredit gemacht und 4 Tage später stand ich zusammen mit meinem Vater und nem Hänger an der Familienlimousine vor der Garage von KaPe.
Mein Vater machte ne Probefahrt, ich durfte nicht, hatte ja noch keinen Schein, und nickte das Vorhaben positiv ab.
Die KE war mir, meins, mein Höllengerät. Yessssssssss!
Ab auf den Hänger damit und in die heimische Garage. Dort drehte mein Vater noch ne Runde mit der KE und auf mein massives Nörgeln hin, nahm auch ich zum ersten mal auf MEINER KE Platz. Geil…
Jetzt muss man wissen, dass es vor unserer Garage einen kleinen Hubbel gab, bei dem ich mit der Camino und der High, immer relativ viel Gas geben musste um drüber zu kommen.
Also, Drehzahl erhöhen, Kupplung langsam kommen lassen. Unweigerlich gibt man als Anfänger mehr Gas auch wenn die Kupplung noch lange nicht ausgerückt ist.
Bei gefühlten 6.000 U/Min packt die Kupplung und es geht vorwärts. Aber anders, nicht wie gewünscht. Vorwärts aufwärts hätte eher gepasst. Das Vorderrad stieg, ich klammerte mich an den Lenker und war nur noch Passagier. Irgendwann hörte ich noch, wie mein Vater schrie: „GAS ZU !!!!, GAS ZU !!!!.
Ich drehte das Gas sofort komplett zu, das Vorderrad knallte hart auf den Asphalt, ich erschrak und spannte den Gashahn wieder voll. Und weiter ging die lustige Reise auf dem wilden Stier. Mit erhobenem Vorderrad in Richtung eines parkenden VW Käfers. Also, wieder Gas zu und diesmal, egal was passiert, zu lassen. Das Vorderrad knallte wieder hart auf den Asphalt, ich betätigte alle Bremsen und kam 30 cm vor dem Käfer zu stehen. HÖLLENGERÄT.
Mein Vater machte mich so richtig rund, konnte sich aber ein lächeln, ob meiner Blödheit, nicht verkneifen. Ich hatte EHRFURCHT. EHRFURCHT vor diesem Höllengerät. EHRFURCHT vor dieser schieren Leistung. Ich hatte ANGST, blanke, nackte ANGST vor diesem Gerät.
Es dauerte 2 Wochen, bevor ich mich, immer noch ohne Führerschein, wieder auf meine KE schwang. Diesmal lies ich es langsam angehen. Ganz langsam. Zum Anfang die Straße schön langsam rauf und runter.
Weitere Wochen später pflügte ich gekonnt durchs heimische Unterholz. Ich hatte das wilde Tier gezähmt.
Der Führerscheinstand an. Ab in die Fahrschule zur 1. Fahrstunde. Die Fahrschule hatte ne alte, ziemlich ausgelutschte Suzuki 750 mit gedrosselten 27 PS. Auf die Frage des Fahrlehrers, ob ich schon mal gefahren sein, sagte ich wahrheitsgemäß JA.
Nach dem Empfang des Funksenders warf er mir den Schlüssel zu und sagte ich soll schon mal anmachen. Ich also rauf auf den Eisenhaufen, Schlüssel rein, Zündung an und Knöpfchen gedrückt.
Widerwillig begann der Motor rund zu laufen. Also dann los. Ich vorne her, der Fahrlehrer in seinem Diesel-Ferrari (Golf II Diesel) hintendran. Ab und an eine kleine Anweisung über Funk, aber alles in allem liefs gut. Also ab auf die Bundesstraße, in der 1. Fahrstunde wohlgemerkt.
Plötzlich sagte mein Fahrlehrer über Funk, ich könne ja fahren, ich könnt jetzt auch mal Gas geben. Ok, dann Gashahn digital auf Anschlag und ab ging die wilde Luzie. Irgendwann standen dann 160 aufm Tacho, mein Fahrlehrer mahnte mich doch ein wenig langsamer zu machen, welchem ich auch sofort nachkam.
Wenige Wochen später kam die 1. Autobahnstunde und hier zeigte es sich, das man sich auch mal näher mit dem Gerät befassen sollte, auf dem man Platz nimmt.
Also, BAB 48 in Richtung Rheinböllen. Auf dem Rückweg sagte mir der Fahrlehrer, ich könne nun schneller fahren, die Strecke sein ja halbwegs frei. Also, bergab, lange Gerade, und kaum Verkehr, was will man mehr. Gas auf. 140, 150, 160, 170, 180, 190. 190 ????? Wassn hier los? 190 mit 27 PS ? Selbst bei dem Gefälle war das heftigst. Genau in dem Moment, als ich anfing darüber nachzudenken, ob das mit den 27 PS wohl seine Richtigkeit hat, fing die Kiste an zu Bocken. Stotterte allerübelst. Aha, Benzin alle!! Also mal gerade links rüber greifen und den Benzinhahn auf Reserve stellen. Benzinhahn??? Wo ist die Sau=??? Kein Benzinhahn !!! Ich schaue nach rechts, suche eine Lücke zwischen den LKWs und schieße ansatzlos durch die kleinste Lücke auf die Standspur. Nachdem ich die Kiste runtergebremst habe, stehe ich nun da. Schaue links am Tank runter und finde keinen Benzinhahn. Hat die so was überhaupt???
Ich drehe mich, auf der Suzi sitzend, nach hinten, um zu schauen, wo mein Fahrlehrer bleibt. Da kommt er an. Ich dreh mich wieder nach vorne, welches mein Fahrlehrer als Signal erkennt, das ich nur auf ihn gewartet habe und nun weiterdüse. Dem ist nicht so, und da er mein Problem nicht kennt, fehl interpretiert er die Situation. Im Anschluss rauscht er mir von hinten, wild bremsend, mit knapp 10 km/h ins Heck. Tolle Wolle!
Als ich ihm danach mein Problem schildere, schüttelt er den Kopf, greift zur rechten Seite des Tanks und stellt den Benzinhahn auf Reserve.
Wieso hat meine Kawa den links und die Suzi den Benzinhahn rechts. Scheiß Japaner.
Den Führerschein bestehe ich jedenfalls mit bravour und werde in den Straßenverkehr losgelassen.
Astreine Story Dynamite Ein Foto von Aktion wo der Fahrlehrer dir ins Heck gerauscht ist, gibts zufällig nicht?
Die Camino Story mit den Grünen kann ich mir gut vorstellen Irgendwie habe ich auch den Eindruck, das der Umgang mit der jugendlichen Zweiradzunft früher kumpeliger war. Wie war immer die Aussage von dem Vater meines Kumpels, der unser Dorfpolizist war, wenn ich meinen Kumpel zur Tour abgeholt habe: Mit dem Auspuff lässt du dich besser nicht von der Polizei erwischen Wenn der gute Sepp gewusst hätte, wie sein eigener Sohn auf der Strasse unterwegs gewesen ist, ich glaube, das hätte Schlagzeilen in der Presse gegeben. Gut, mein Kumpel hatte damals auch ein richtiges amtliches Heizeisen: Yamaha XS 400 Custom. Dieses Custom hat mein Kumpel wohl so interpretiert, das diese Eisen wohl direkt aus der Abteilung kam, in der sonst nur die Kräder für die Herren Roberts und Sheene handgefertigt wurden, die damals dort fuhren. Erst als wir Sonntags mal wieder von einer gemütlichen Nordschleifentour zurück kamen, kam er zur Einsicht, das dieses Eisen doch eher zum gemütlichen Cruisen gebaut war. Die arme Kiste hatte überall übelste Schleifspuen und hatte ihn wohl einige Male fast ausgehebelt
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02.12.2009 13:40
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