Hallo zusammen, nachdem ich aufgrund qualitativer Mängel (KFR und der Qualität des Triumphhändlers nun tatsächlich auf einen japanischen Vierzylinder gewechselt bin, möchte ich euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten und einen kleinen Vergleich zwischen der Streety und der Suzie machen:
Motor 152PS gegen 130PS. Das hört sich nicht nach einem großen Unterschied an, dafür sind die 106nm gegen die 80nm schon eher spürbar. Der Suzukimotor zieht sowohl aus tiefen Drehzahlen (ab 2000 U/min) als auch in der für die Landstraße so wichtigen Drehzahlmitte deutlich stärker an. Und ab ca. 8000 U/min gibt es kein Halten mehr. Meine Güte, der zieht einem dermaßen die Arme lang. Die hat auch deutlich mehr Power als meine frühere Speed Triple S. Von der Elastizität sind beide ähnlich, man kann zumindest unter Last alles von 2000 bis zur Maximaldrehzahl abrufen, ohne ein Ruckeln an der Kette zu spüren. Die Streety hat meiner Meinung nach eine leichte Anfahrschwäche. Da musst du schon mehr Gas geben, damit dir an der Ampel der Motor nicht aus Versehen abstirbt. Die Suzie hat Gottseidank dieses elende KFR nicht, da macht es wirklich wieder Freude zu cruisen.
Vibrationen sind bei der Japanerin nur leicht, bei mir bei ca. 4500 U/min zu spüren, lustigerweise an der Sitzbank. Dagegen hat die Streety bei ca. 8000 U/min extrem starke Vibrationen am Lenker und an den Fussrasten gehabt. Höchstgeschwindigkeit sind 240 km/h bei der Japanerin (elektronisch abgeriegelt wie bei Triumph). Ich habs noch nicht getestet. Man kann den Motor übrigens auch starten, ohne die Kupplung zu ziehen. Nett.
Getriebe Die Streety ist deutlich kürzer übersetzt, aus diesem Grund schafft sie in diversen Fachzeitschriften ähnlich gute Durchzugswerte im 6. Gang wie die Suzuki. Dafür dreht die Triumph schon bei 100km/h ca. mit 5000 U/min. Die Schaltbarkeit ist bei beiden Modellen ähnlich gut, der Quickshifter ist bei der Suzuki noch besser und smoother. Egal ob mit oder ohne Gas, rauf oder runter, das funktioniert immer. Im so für die Landstraße wichtigen Bereich 50-120 im 2. Gang hat die Streety trotz kürzerer Übersetzung nicht den Hauch einer Chance.
Elektronik und Display Da hat die Streety die Nase vorn. Die Suzuki hat keine 6-Achsen-IMU und daher kein schräglagenabhängiges ABS und Traktionskontrolle. Hab ich das bisher vermisst? NEIN. Ich fahre jetzt immer auf geringster Stufe der Traktionskontrolle/ABS und maximale Leistung beim Mapping. Die Elektronik funktioniert wirklich gut, man merkt nicht einmal, wenn sie ins Fahrverhalten eingreift. Das war bei der Triumph nicht der Fall, dort spürte man deutlich, wenn die Leistung gekappt wurde. Das Display der Suzuki entspricht genau meinen Vorstellungen. Alles sauber ablesbar, keine Mikroschrift, nichts verspielt. Alle wichtigen Informationen sind sofort erkennbar. Selbst die Steuerung des Displays ist ganz einfach gehalten. Ein Durchswitchen mit den Kippschaltern genügt zum Umschalten der Infos. Aber ich vermisse einen Außentemperatursensor. Der ist nur auf der Triumph verfügbar.
Ergonomie Die Sitzposition ist entspannter als auf der Triumph, noch dazu komme ich mit beiden Füßen komplett auf den Boden (Sitzhöhe 810mm) - das konnte ich auf der Streety trotz der niedrigen Sitzbank (ebenfalls 810mm) nicht. Das Polster ist auf der Japanerin eine Spur bequemer, da sind lange Touren möglich. Insgesamt spüre ich weniger Druck auf den Handgelenken. Die Standardspiegel auf der Suzuki sind sehr gut, aus optischen Gründen wurden sie aber gegen Motogadget Lenkerendenspiegel getauscht. Der Knieschluss ist auf der Suzuki aufgrund des größeren Motors etwas weiter. Ist aber nicht unbequem. Ich konnte es mal mit einer Z900 vergleichen, da sitzt man deutlich gespreizter auf dem Motorrad.
Fahrwerk Die Streety hatte das bisher beste Fahrwerk was ich gefahren bin. Vorne wie hinten absolut genial. Überrascht war ich vom Standardfahrwerk der Suzuki. Die Gabel vorne ist straff sportlich, hinten habe ich nur die Vorspannung um eine Stufe erhöht, dann hat alles gepasst. Wahrscheinlich kann man erst auf der Rennstrecke den Unterschied zwischen den beiden Fahrwerken rausfahren. Für den Alltag ist das japanische Werk absolut ausreichend. Die Einstellmöglichkeiten beider Fahrwerke sind vielfältig und sehr ähnlich. Zum Fahrverhalten kann ich nur sagen: genial. Die Suzuki liegt wie ein Brett in den Kurven und liegt "satt" auf der Straße. Sie wirkt überhaupt nicht nervös oder kippelig. Ich glaub man könnte auch als Anfänger bedenkenlos mit ihr glücklich werden. Bei der Streety hast du immer gemerkt, dass das Bike am liebsten sofort auf die Rennstrecke abbiegen wollte. Die Suzuki wird in den Test ja immer kritsiert, weil sie keinen 190/55er Hinterreifen, sondern einen 50er Querschnitt hat. Was wohl auf ein trägeres Verhalten schliessen lässt. Also ganz ehrlich: Ich merke da keinen Unterschied, vermutlich bin ich doch kein Profifahrer. Ich hatte mal eine S1000R BJ 2019 probegefahren - das war mal ein träges Verhalten im Vergleich mit der Streety.
Bremsen Hier hat die Streety mit der Brembo Stylema uns seiner verstellbaren Bremspumpe Performancevorteile. Aber auch da wird man erst auf der Rennstrecke den Unterschied merken. Die Suzuki braucht etwas höhere Handkraft, die Dosierung gelingt etwas besser. Die Bremsleistung ist aber genau so gut. Der größte Vorteil der Suzuki: die Bremse quietscht nicht! Das hat mich an der Triumph echt genervt. Der größte Unterschied liegt in der Hinderradbremse. Die funktioniert im Gegensatz zur Triumph bei der Suzuki wirklich gut.
Licht Beide haben ja volle LED-Beleuchtung. Was mich immer an der Triumph gestört hat, dass das Abblendlicht nur "einäugig" ist. Ich bin aus diesem Grund tagsüber nur mit dem TFL gefahren, weil es einfach dämlich ausschaut. Ok, man kann sagen "wenn ich auf dem Motorrad sitze, sehe ich das ja nicht. Also stört es mich auch nicht". Das Licht der Suzuki ist mit TFL immer an. Die Lichtausbeute beider Modelle ist ungefähr gleich. Die Standardblinker beider Modelle sind brauchbar.
Gewicht und Verbrauch Das ist natürlich das Killerargument für die Triumph. Ca. 190kg gg. 214kg. Das merkt man natürlich in kleinen engen (Wechsel)Kurven. Beim Rangieren fällt der Unterschied bei mir nicht auf, da ich bei der Triumph mit den Füßen nicht ganz auf dem Boden kam (bin 175cm groß) und ich somit mit den Fußspitzen rangieren musste. Der Verbrauch ist beim Vierzylinder ca. einen halben Liter auf 100km höher. Ich hab mich jetzt auf 5.7L eingependelt. Durch den großen 19-Litertank komme ich auf ca. 350km Reichweite.
Sound Die Streety war in niederen Drehzahlen sehr leise und obenraus hat sie mich angeschrien. Und sie war tiroltauglich. Das schafft die Suzuki nicht, sie reisst 96db die Tirolgrenze und hat gerade im mittleren Drehzahlbereich einen "kernigen" Sound. Um einiges intensiver als die Triumph. Gefällt mir.
Tuning und Zubehör Die ECU der Triumph ist ja mittlerweile leider verschlüsselt, früher konnte man mit TuneECU noch selber an den Schräubchen drehen. Für die Suzie gibt es zumindest mal Dimsport, BDPerformance, Woolich Racing und noch einige mehr um (noch) mehr aus dem Motor rauszuholen bzw. die Fahrbarkeit zu verbessern. Der Zubehörmarkt ist seitens Triumph umfangreicher, der Aftermarket Bereich ist für beide Modelle vielfältig.
Preis, Qualität und laufende Kosten Vom UVP her liegt die Suzuki um ca. 400 Euro höher. Mein Händler hat mir aber auf das neue Modell gleich von sich aus 1000 Euro Rabatt angeboten (Honda Hornet sei Dank). Die Werkstattkosten sind bei Suzuki um einiges günstiger, ebenso die Ersatzteile. Die Verarbeitung bei Triumph liegt noch auf einem höheren Level. Dafür scheint bei Triumph momentan der Rotstift an der falschen Stelle angesetzt zu werden. Sowohl hier wie im Nachbarforum T5net liest man über ähnliche Probleme mit dem KFR wie auch über schlechte Kettensätze.
Fazit Ich hab den Markenwechsel keine Sekunde lang bereut und bin jetzt wieder ein glücklicher Motorradfahrer. Ich kann Luku verstehen, dass er lange auf der Suche nach dem passenden Bike war und jetzt wohl mit der GSX8S glücklich geworden ist (die war übrigens auch in der engen Auswahl, aber die Mehrleistung der 1000er hat den Ausschlag gegeben.) Zu mir möchte ich noch sagen, dass ich in einer Zeit aufgewachsen bin, als die japanischen 1000er das absolute Nonplusultra waren. Und meinen Kindheitstraum habe ich mir jetzt endlich erfüllt. Das soll aber nicht heißen, das Triumph oder die Streety oder andere Modelle zukünftig nicht mehr in Frage kommen. Denn jedes Motorrad hat seine Berechtigung und seine Zeit.
Du hast das Wichtigste vergessen. In der GSX-S 1000 steckt der Motor jener legendären K5. Damit ist die GSX-R 1000 2005 mit der Troy Corser die WBSK gewann gemeint. Der Motor war für einen 1000er Reihenvierer ungwöhnlich langhubig (Bohrung/Hub 1,25) und deshalb relativ durchzugsstark. Ne R1 hat ein Bohrung/Hub Verhältnis von ~ 79 / 50 = 1.6. Dehalb natürlich viel kürzere Pleuel und noch verstärkt durch passende Steuerzeiten eine extrem spitze Leistungscharackteristik. Anders gesagt sie ist speziell auf der Landstraße ne Luftpumpe. Oder noch anders gesagt die R1 ist was für Quartettspieler. Deshalb eignet sich also der K5 trotz hoher Literleistung relativ gut für die Landstraße. Sprich er zieht für einen Reihenvierer relativ gut durch . In der GSX-S 1000 ist er nach nun 20 Jahren Entwicklung nahe an der Perfektion. Kein KFR lineare Leistungskurve ohne dabei langweilig zu sein, wie viele Reihenvierer . Die GSX-S 1000 ist kein schlechtes Motorrad nur um viel träger als die Street.So wie es sich anhört war die Street wohl nicht deins. Viel Spass mit der Susi.
Hallo Oliver, danke für deinen langen und ausführlichen Beitrag, mir hat das viel Spaß gemacht zu lesen! Mit 'nem fetten plakativen Suzuki-Logo hier im Avatar aufzuschlagen, das hat schon was! Früher gehörte ich fest zur ""Unser oana fahrt koan Japaner"-Fraktion, heute ist mir das sowas von egal, was einer fährt. Vieles von dem, was du schreibst, kann ich absolut unterstreichen! Der Streety fehlt es einfach an Souveränität. Ein präzises faszinierendes Sportgerät, wer das mag, hat viel Spaß. Ich hatte viel Spaß, aber einfach mal mit Schmalz, und nicht mit Drehzahl, aus den Ecken schnalzen, einfach mal den Dritten drin lassen, das geht mit der Street nur suboptimal. Was die neue 1200er Speedy mit ihren 183 PS und 20k€ zu viel hat, hat die STreet aus meiner Sicht zu wenig. Ein Mittelding wäre toll, so gute 120PS aus 955ccm, so wie früher die SprintRS, aber mit dem Gewicht und dem FW der Street, das wär was! Gibt's aber nicht. Wenn dann noch Qualitätsprobleme hinzukommen, (ja, ich hatte Probleme mit der Kette, und ja, das Ruckeln war erst nach einer Einstellung auf dem Prüfstand weg, und andere Kleinigkeiten) dann fragt man sich, ob der Premiumanspruch von T. noch gerechtfertigt ist. Ich will ein Mopped, was zuverlässig ist. Neben Job, Familie, Hund und Haus sowie anderen Hobbies und Verpflichtungen brauche ich keins, das an den Wochenenden, wo ich fahren kann, in der Werkstatt steht, oder gar auf der jährlichen Moppedtour rumzickt.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei Suzuki landen würde. Aber das Teil hat mich einfach absolut überzeugt. Sie hat nicht die detailverliebte Raffinesse der Street, nicht die feine Oberfläche, alles ist etwas einfacher, mehr Basis, aber funktioniert überzeugend und sehr sehr gut. Das Display und seine Bedienung ist dem verspielten der Street um Welten überlegen, alles ist absolut intuitiv einstellbar, bei der Street hatte ich es irgendwann mal aufgegeben, jedesmal, wenn ich etwas einstellen wollte, die Bedienungsanleitung zu Hilfe zu nehmen. Die Nissin Bremse mit Gummileitungen bremst deutlich besser als die ähnlich aufgebaute Bremboanlage mit Stahlflex meiner Streety, die Kette habe ich Ewigkeiten nicht nachstellen müssen, der Motor gibt schön linear satte saftige Leistung ab, kein Ruckeln, das Getriebe lässt sich präzise und definiert leicht und fluffig schalten, alles funktioniert wie es soll. Und das Teil lässt sich auch wunderbar beschrauben! Qualitativ hochwertige Stecker, alles überschaubar, sauber verlegt, das macht alles Spaß! Das Teil hat letztes Jahr 8900.- neu gekostet. Da bleibt noch was übrig für ein höhenverstellbares Wilbers 641 hinten, vorne Andreani, EBC-Epfa-Bremsbeläge sind schon drin (hatte ich aber bei der STreet auch), mehr fällt mir im Augenblick wirklich nicht ein. Wenn sich dann die angenommene Zuverlässigkeit bewahrheitet, werde ich das Ding noch eine ganze Weile fahren! Für mich das beste Mopped, was ich je hatte.
edit: Gestern habe ich ein 48er Kettenblatt hinten montiert, 1 Zahn mehr als Serie. Meine Annahme, dass das genau das Tüpfelchen auf dem i sein müsste, hat sich übertroffen! Das Teil schiebt jetzt gerade in der Mitte um die 5000 los, dass es die reinste Freude ist.
Schöner Bericht! Und schön, dass du jetzt dein Moped gefunden hast. 4 Zylinder wäre einfach nicht mein Fall, den K5 bin ich damals mal Probe gefahren. Und die 800er hätte mir vermutlich doch zu wenig Schmalz, ohne sie gefahren zu sein... Aber beim Display ist Suzuki deutlichst vorn! Ich bin letztes WE wieder mit unserer Monster unterwegs gewesen, auch da, eine vieeel bessere Übersicht auf dem Display. Ich verstehe da Triumph nicht. Es kann doch nicht so schwer und teuer sein, den Drehzahlmesser mal als Rundinstrument darzustellen. Ein Update, und alle wären glücklich. Am besten "nur" als zusätzliche Variante, dann kann jeder wie er meint.
Vielleicht sollte ich das noch mal erwähnen, Opunkt ist bei der 1000er mit dem ikonischen K5-Motor gelandet, ich bei der GSX-8S mit 83PS-Zweizylinder. Und ja, 83 Pferde klingen nicht wirklich aufregend, eher langweilig, sollte man meinen. Ich weiß auch nicht, wie die bei Suzuki das machen, aber das Ding fühlt sich einfach nach mehr an. In der mo haben sie mal geschrieben, fühlt sich an wie ne Tausender. Ich bin viele Zweizylinder gefahren, die mich nicht überzeugen konnten (Ducati Monster z. B.) oder trotz mehr Leistung und Hubraum die totale Langeweile verkörperten (BMW F900R z. B. , auch da hab ich mich gefragt: Wie machen die das bei BMW, dass das so kacke ist?) Die GSX-8S ist einfach ein absolutes Fun-Bike für mich. Sie ist etwas gediegener, etwas geschmeidiger und mehr gentleman-like als die raubauzige, aber sehr spaßige und aufregende KTM 790 Duke, die es bei mir beinahe geworden wäre, hätte die KTM-Mittelklasse nicht diesen schrecklichen Ruf, was die Zuverlässigkeit betrifft. Die Duke war mir auch einen Hauch zu fordernd auf Dauer… Wäre alles kein Problem, wenn man drei oder mehr Moppeds in der Garage hätte…
Kann ich bestätigen. Ich habe den Motor in der 8S und ausführlicher in der Vstrom 800 ohne DE (= Dual Explorer also mit 21Zoll Vorderrad vom wg. Offroad) gefahren. Also die Strassenvariante mit 19 Zoll vorne. Und ich hatte ein freundliches Grinsen rund um den Kopf nachdem ich von meiner Hausstrecke zurück war. Man muss verstehen, das man vor den Kehren gar nicht in den 3 runter muss sondern das sie einen sogar im 4 aus den engen Kehren rauszieht, dann geht was.Die 800 wirkt kräftiger als die 1050iger und die 650iger sowieso. Allerdings ist sie brutal hässlich. Wenn Suzuki ein bisschen mehr auf verspielt, schön und technikverliebt machen würde, wären sie vermutlich schnell wieder gut im Geschäft. Aber sie bauen halt günstige nicht eben edel gemachte Ratio Motorräder für den kleinen Geldbeutel. Dabei ist das Geld da. Sieht man ja bei BMW. Mal eben Pakete für 7000 dazu ordern sind kein Ding.
na ja, über Optik und Geschmack lässt sich schlecht streiten. Wohl aber über Materialien, Verarbeitung, Oberflächen etc. Ich kann an meiner GSX-8S außer der oberen Tanklackierung keine Stelle finden, die billig oder lustlos verarbeitet ist, ganz im Gegenteil. Hat mich auch überrascht. Vieles kann man sogar als 'liebevoll' bezeichnen.
Das war bei meiner Yamaha XSR900 ganz anders, teilweise richtig ärgerlich. Aber auch die S1000R meines Freundes Jörg war hier an vielen Stellen nicht besser: Billige, schlecht isoliert Steckverbindungen, billige Materialanmutungen, Farbausbleichungen, brüchiges Gummi oder Kunststoff etc.
Was ich wie gesagt nicht ganz so toll finde ist die Tanklackierung, die ist schwarz, matt und man sieht ihr die zweifelhafte Qualität quasi an. Stört mich nicht. Und wenn doch irgendwann, überlackiert oder neu lackiert ist schnell.
Jedes Mopped ist doch irgendwie ein Kompromiss. Was will ich, was bekomme ich für mein Geld. Wie viel Sportlichkeit will ich, wie viel Gewicht ist noch ok, wie viel Komfort, Zuverlässigkeit und so weiter... Und wie viel Geld bin ich bereit zu zahlen. Wie viel Prestige brauche ich. Muss es ein europäisches Mopped sein oder darf es ruhig auch ein japanischer Billigheimer sein? Bei mir hat sich das alles in den Jahren völlig verändert. "Das Geld ist ja da" schreibt Bernie! Ja, vielleicht. Bei vielen aber auch nicht!! Und möchte ich 20 "große Scheine" für eine Speed 1200RS ausgeben, oder noch mehr für den ewigen Testsieger aus Berlin?
Auf jeden Fall, wenn ich nur hier den Spaß oder die Freude, den Genuß am Moppedfahren finde, den größten Spaß habe! Dann muss es wohl besagte 12er Speedy oder die 1300er KTM Superduke, die S- oder M1000RR, die fette GS, die Aprilia V4 oder die 200PS Ducati sein, und wenn es nur für's Ego ist...
Viele haben inzwischen aber auch festgestellt, dass 160PS und mehr durchaus auch mal überfordernd sein können, dass die goldene Mitte vielleicht der bessere Weg ist, dass man 180PS meist doch nicht braucht, wenn man durch den Schwarzwald oder in den Alpen kurvt, in der Folge dann auf jede Inspektion, auf jede Versicherungsprämie, jede Werkstattleistung, einen Luxuszuschlag zahlt, wenn man das will, wenn man sich gut dabei fühlt, wenn man das braucht, gerne! Nur zu!
ich brauche es inzwischen nicht mehr. Deshalb bin nicht nur ich ja auch bei der Streety gelandet! Und hier nicht bei der RS, sondern der R. Reicht für mich. Dicke. Und jetzt bei der GSX-8S. Ich find sie schön. Ich hab selten so viel Spaß auf einem Mopped gehabt wie auf der Suzi.
Mein Freund Jörg, der ungefähr doppelt so gut Motorrad fahren kann wie ich, hat nach 10 Jahren BMW S1000R, wovon er die Hälfte westlich des Schwarzwalds (Bietigheim) wohnhaft war, sich jetzt auch eine gekauft. Jetzt hat er etwa nur noch die Hälfte der PS wie vorher, und hat, genau wie ich, noch keines vermisst. Und der hat so viel Kohle, der könnte sich alle der oben genannten Moppeds nebeneinander in die Garage stellen...
Schön gesagt! Von den 150 PS+ bin ich auch weg, lieber leichter und weniger. Ich hätte gern eine Speedy (12er), einfach vom Gefühl her, hatte bislang drei verschiedene 1050er., zuletzt die RS. Bin die 12er auch schon mehrfach gefahren, aber einfach zu viel von allem. Leider. Aber die Streety macht mir einfach mehr Spaß. Ich würde auch einen Japaner fahren, aber da gefällt mir einfach keine. Und das Auge fährt auch mit.
Ich durfte die Suzuki GSX-8S mal ausführlich probefahren. Meine Güte, was war für eine Ernüchterung für mich. Aufgrund des doch recht hohen Gewichts und der eher verhaltenen 83 PS war ich ja schon mental etwas vorbereitet. Sie zieht recht gut durch und lässt sich schön schaltfaul bewegen. Das wars dann aber auch schon. Die absoluten Fahrleistungen sind dann recht ernüchternd. Natürlich, für die Landstrasse "reicht" das aus. Und ja, ein 0-160 km/h Wert von 21 Sekunden ist absolut unterirdisch, eine Ducati Monster SP 2023 erledigt das ganze in 10 Sekunden, also in der Hälfte der Zeit. Natürlich besteht der Motorradalltag nicht aus Beschleunigungsrennen, aber diese Zahlen spiegeln die "Performance" der GSX-8S außerhalb des Themas Durchzug recht gut wieder. Die Verarbeitung war solide, japanische Hausmannkost eben. Das Fahrwerk finde ich durchnittlich, OK. Über die Optik braucht man nicht zu streiten, ist Geschmackssache. Größter Pluspunkt neben dem sehr niedrigem Verbrauch ist der aufgerufene faire Preis von 9400€. Für flottes Landstrassenfahren reicht sie sicher aus, ein gewisser kick bzw Emotionen fehlen (mir) komplett.
wie gesagt, sind falsche Werte. Wurde auch schon in mehreren Foren besprochen. Die Werte ergeben ja, mit einiger Erfahrung und neutral betrachtet, auch gar keinen Sinn.
Besagte Monster SP ist ein bißchen schneller, wiegt 14 Kilo weniger (188kg zu 202kg - das schmerzt!), bin aber mit Li-Io-Akku und Alu-Kettenblatt auch schon unter 200kg... Das Mehrgewicht zur Street (oder zu deiner Monster) merkt man schon, ist aber nicht wirklich dramatisch, aber, das gebe ich zu, unschön!! Die normale Monster bin ich gefahren, hat mir im Vergleich zu meiner Street 765R seinerzeit nicht gefallen, die SP soll aber sehr viel besser sein, da hier nicht nur feinere Teile verbaut sind, sondern einiges an FW und Geometrie geändert ist.. Dir viel Spaß mit deiner!! Ein paar Werte zur GSX-8S (siehe unten) habe ich noch gefunden:
LuKu
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Laut Norberts leider schon seit langem nicht mehr gepflegter Motorradseite, geht die SV650 die sogar ein bischen weniger Leistung hat in 7.3 Sekunden auf 150. . Da sind die 10 für die 8S eigentlich sogar überrealistsch. Noch was zur GSX-S 1000. Die hat den K5 Motor,Aluschwinge, Alubrückenrahmen, Brembo M50 Sättel (mit Scheissbelägen und lausige Reifen ab Werk. Warum Suzuki?). Ich habe sie als GT und mich nervt der fette Kiloblock mittlerweile. Die 8S mit etwas leckereren specs und einem interessanteren (nicht sinnvoleren),drehfreudigeren Motor, statt so extrem konsequent Brot und Butter, das wäre schön. Ist aber auch Geschmackssache. Mein Kumpel fährt manchmal 80 auf super ausgebauten breiten Landstraßen mit herrlich weiten Radien, er muss noch 10 Tage wg. seines Führerscheins aufpassen, aber da kann man immer noch locker 110 nach Tacho fahren. Na jedenfalls ertrage ich das nicht , die Geschmäcker sind eben verschieden und ich zieh da vorbei. Ein Rätsel 80 wo man breit grinsend 130 fahren kann. Aber vermutlich hat er da sowas wie meditative Augenblicke und braucht ganz sicher nicht mehr als 83PS
Ich bin die 8S auch schon Probegefahren Ich war auch überrascht wie fluffig sich das Bike bewegen lässt. Der Schaltautomat prima. Die Leerlaufanhebung beim anfahren genial. Wer den Begriff lass laufen noch kennt braucht nicht mehr im kurvigen Geläuf. Am Ende hab ich mich für eine 801 Svartpilen entschieden. Die ist etwas rauher im Motorlauf, dafür war der Preis zum Zeitpunkt des Kaufes unschlagbar .
Hallo zusammen, jetzt muss ich mich doch noch mal melden. Zwei Sachen habe ich bei meinem Review noch vergessen zu erwähnen: Die GSX-S hat keine automatische Blinkerrückstellung, falls das für jemanden entscheidend sein sollte. Dafür ist der Seitenständer bei der Suzuki richtig gut auszuklappen Bei der Streety musste ich zumindest anfangs echt auf die Suche gehen, das ginge mit einem kleinen Ausleger viel besser. Und eigentlich wollte ich keine Diskussion über die GSX-8S lostreten, die hat ja schon einen eigenen Thread. Um das aus meiner persönlichen Sicht abzuschließen: die hätte erstens viel zu wenig Leistung für mich. Ihr glaubt gar nicht, wieviel Münchner Grosslimousinen aufs Gaspedal treten, wenn sie von mir auf der Landstraße überholt werden. Da kostet mich mit meiner 1000er nur ein müdes Lächeln und dem Autofahrer Zornfalten auf der Stirn... Und außerdem holt mich der 2-Zylindersound nicht ab. Zumindest nicht dieser.
Zitat von Winni im Beitrag #18 (….) Am Ende hab ich mich für eine 801 Svartpilen entschieden. Die ist etwas rauher im Motorlauf, dafür war der Preis zum Zeitpunkt des Kaufes unschlagbar .
Gruß Winni
die Svartpilen ist absolut geil!! Das Einzige, was mich davon abgehalten hat, hier quasi tiefer einzusteigen ist die verwendete KTM-Technik sowie die Händlersituation.
Ok Jungs, ich hab´s die ganze Zeit laufen lassen, aber bevor wir von der GSX über die 8S zur 801 Svartpilen etc. kommen, möchte ich doch - ganz dezent - daran erinnern, um welches Fremdfabrikat es in diesem Thread eigentlich ging.
Sie gewinnt in der aktuellen Motorrad gegen die neue Hornet 1000 SP. Da hat Honda mit dem Motor wieder ne Luftpumpe gebaut. Das Drehmoment bis 7500 Umin deutlich unter dem der Susi. Ein regelrechtes Loch zwischen 3000 und 7000. Warum? Bei der CB 1000 R hieß es ja der Motor mit Loch im wichtigsten Bereich wäre "more exciting". Ja möglich das man sich über den Motor ziemlich aufregt.
Zitat von toecutter im Beitrag #22Sie gewinnt in der aktuellen Motorrad gegen die neue Hornet 1000 SP. Da hat Honda mit dem Motor wieder ne Luftpumpe gebaut. Das Drehmoment bis 7500 Umin deutlich unter dem der Susi. Ein regelrechtes Loch zwischen 3000 und 7000. Warum? Bei der CB 1000 R hieß es ja der Motor mit Loch im wichtigsten Bereich wäre "more exciting". Ja möglich das man sich über den Motor ziemlich aufregt.
Ein bisschen bin ich doch verwundert, dass die Honda die Suzuki in den Durchzugswerten (25 - 75 km/h bergauf im 2. Gang mit Sozius) deutlich schlägt. Andererseits würde ich tatsächlich in dieser Konstellation den 1. Gang benutzen wenn ich schnell unterwegs sein will. Oder doch ein 16er Ritzel verwenden, dass dann besser in das Gesamtkonzept passen würde. Schade nur, dass man mit einem kleineren Ritzel illegal unterwegs ist...
Die zu lange Übersetzung wird regelmässig beklagt. Man hat halt dauernd ein höheres Drehzahlniveau. Ein bisschen Geschmackssache. Wann fährt man mit Sozia im 2 den Berg hoch? Wenn tatsächlich kann man wirklich mal runterschalten.
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16.06.2025 10:54
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