#1 | Fahren ohne Helm01.06.2023 09:13 (zuletzt bearbeitet: 01.06.2023 09:15)
Hans Stephan
(
ehm. Forum-Mitglied
)
Nun erzähle ich mal als alter Sack aus meiner Jugend. Dazu eröffne ich hier einen neuen Thread, weil ich "Was habt ihr Euch zuletzt gekauft" nicht verwässern möchte.
Früher hat niemand einen Helm getragen, nicht beim Fahrradfahren, nicht beim Rollschuhfahren, nicht beim Motorradfahren. Es gab keine Fahrradhelme und auch keine Skihelme.
Die Menschen sind nun aufgeklärt und enorm vernünftig. Mir fällt auf, dass man sich spätestens seit dem Unfall Schumacher ohne Helm beim Skifahren outet (obwohl ihn der Helm leider auch nicht geschützt hat). Ich will es nicht Gruppenzwang nennen, ich nenne es mal Gruppendynamik.
Die Bestrafung für Motorradfahren ohne Helm halte ich für erstaunlich minimal (Bussgeld 15 Euro) - das ist es definitiv nicht, was dazu bewegt einen Helm zu tragen. Es ist wohl Verantwortung, Vernunft und Einsicht. Die Italiener zum Tragen eines Helmes zu bringen war sehr viel schwieriger und wurde mit Beschlagnahmung des Motorrades geahndet.
Schneller ohne Helm zu fahren, war schon früher bei höheren Geschwindigkeiten äußerst unangenehm, jeder Regentropfen sticht ab 80 km/h wie eine Nadel im Gesicht und eine Biene/Wespe knallt wie ein Peitschenschlag ins Gesicht.
Was ich als herrlich empfand, war "Motorradwandern", jetzt nennt man das cruisen. Auf ruhigen Nebenstrecken, wenn einem der Wind um die Nase und durch das Haar wehte (was ich heute nicht mehr habe), das ist ein ganz tolles Gefühl von "Freiheit". Mit Helm fühlt es sich an wie Sex mit Lümmeltüte, wie das ohne Helm ist, könnt ihr Euch vielleicht denken.
Und manchmal erinnere ich mich etwas wehmütig an früher, als Vieles unverkrampfter war. Und gerade gestern wollte ich jemanden mit dem Motorrad eine kurze Strecke mitnehmen. Ich hatte keinen zweiten Helm dabei... ich hätte ihr meinen Helm gegeben und wäre selbst ohne gefahren... und genau da habe ich nach dem Bussgeld gegoogelt...
Danke für den Beitrag. Diesen Vergleich "das ist ein ganz tolles Gefühl von "Freiheit". Mit Helm fühlt es sich an wie Sex mit Lümmeltüte, wie das ohne Helm ist, könnt ihr Euch vielleicht denken." würde ich zu 100% unterschreiben und bringe ihn auch manchmal selbst gerne. Ich bin noch nie eine Tour ohne Helm gefahren. Höchstens mal 2 Straßen bis zur Garage. Aber das Gefühl ist mega
Ich hab früher meine Haare wärend der Fahrt getrocknet damals hat es sich noch gelohnt heute nicht mehr war ne geile Zeit , Motorräder mit miesen Bremsen und Fahrwerken aber das Messer zwischen den Zähnen ,er war ein tolles Gefühl wenig Verkehr und der Wind im Gesicht.
Entweder habe ich (evtl aufgrund meines Alters?) was verpasst, oder mein Sex ist besser als wie eurer?
Beim ohne Helm fahren ging mir noch nie einer ab und alles was schneller ist als wie ein Mofa oder Fahrrad (bis ca 40) ist mir ohne auch einfach unangenehm. Ich brauche keinen Beifang im Mund, Steinschläge auf der Brille und was man sonst noch alles im Gesicht einfangen kann. Ich kann auch Jet Helm fahren nicht nachvollziehen.
Aber evtl steht ich damit ja auch alleine und selbst wenn, ist es mir auch egal.
Hallo Bin ja anfangs auch noch ohne Helm gefahren , klar bei niedriger Geschwindigkeit war's ja ok , nur wenn man schneller gefahren ist und die Augen fingen das tränen an oder wenn dich nur mal eine kleine fliege erwischt hat !! Also ehrlich gesagt ich möchte nicht mehr ohne Helm fahren
Glaube wirklich, dass das eine Frage des Alters ist. Mitte 30, ich kenne es nicht ohne.
Und möchte es ehrlich gesagt auch bei geringen Geschwindigkeiten nicht ausprobieren, dazu siehe das Bild. Das war "nur" der weiche Straßengraben, ohne Helm säße ich aber wahrscheinlich nicht mehr hier am Rechner.
Selbiges beim Radfahren: Seit ich Kinder habe, denke ich da anders. Warum sollte ich mir das Ding nicht aufsetzen? Brauche ich ihn nicht, sieht es nur (einigermaßen) doof aus; brauche ich ihn, hilft er mir hoffentlich. Und ich muss nicht erklären, warum ich auf dem Motorrad einen Helm aufsetze, am Fahrrad aber nicht.Screenshot_20230601_161131.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß, Kenny
Die schönste Verbindung zwischen zwei Geraden ist eine Kurve.
Es gab auch noch die Zeit, als der Helm zwar für den Fahrer, nicht aber für den Mitfahrer vorgeschrieben war. Ich war damals noch zu jung zum selber fahren und daher als Sozia auf der 80er immer ohne Helm unterwegs.Bis mich ein mir persönlich bekannter an der österreichischen Staatsgrenze stationierter Grenzpolizist - nachdem er mir aus Sorge um meine Gesundheit eigentlich die Ausreise verweigern wollte, aber keinen triftigen Grund dafür vorbringen konnte - mich bei meiner Mutter verpetzte (das alte Verklaghaferl ), und diese mir das Mitfahren ohne Helm verbat. Hatte aber auch irgendwie sein Gutes: zunächst kaufte sie mir trotz all meiner Proteste ob drohender Zerstörung meiner damaligen Dauerwelle einen Helm und bestand darauf, dass ich ihn auch nutzte. Und dann durfte ich mit 16 selber den damaliben 1b machen...
Ich bin auch noch ohne Helm Fahrschule gefahren, kurz darauf wurde es auf Motorrad zur Pflicht für den Fahrer. Damals habe ich geflucht finde es heute voll in Ordnung und absolut Sinnvoll und sollte auch für Radfahrer Pflicht werden.
Ich kenne auch noch beides, mit und ohne Hut. Auch im süden Spaniens der 80`er Jahre, hat es niemanden interessiert, ob man einen Helm trägt. Wir sind da Wochenlang " oben ohne " gefahren. Nur waren das andere Zeiten. Wenig(er) Verkehr, viel mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Es hatte schon was, ohne Helm in die Stadt oder die Berge Andalusiens zu fahren. Auf der Autobahn ging es aber auch damals nicht ohne. Ich bin auch heute noch etwas Zwiegespalten, was die ganzen Sicherheitshelferlein angeht. Sicherlich, meist Sinnvoll. Aber ich denke, das sich ein nicht geringer Teil der Menschen, auf ihre Sicherheitseinrichtungen zu sehr verlässt und wesentlich mehr Risiko eingeht. Das ganze Zeug wird schon dafür sorgen, das mir nichts passiert. Natürlich fahre ich heute auch nicht mehr ohne Sicherheitskleidung rum. Feste Schuhe und Handschuhe, sowie Helm hatte ich eigentlich im eigenen Land immer an. Aber in normalen Jeans und T-Shirt, fahre ich nicht mehr. Ein Kumpel hatte ein Bild aus Thailand gepostet, wo er in kurzen Hosen, Shirt und Schläppchen, mit dem Motorrad unterwegs war. Die große Freiheit postulierend. Keine 3 Tage später lag er im Krankenhaus und hatte noch sehr lange Spaß mit den etlichen cm² Haut, die er sich abgeschabt hatte. Auf so was habe ich echt keine Lust. Dann doch lieber gute Mopedkleidung. Nur übertreiben werde ich es auch nicht. Airbag im Anzug und Warnweste drüber und einen Leuchtfarben Helm, werde ich definitiv den BMW Fahrern überlassen
"Aber ich denke, das sich ein nicht geringer Teil der Menschen, auf ihre Sicherheitseinrichtungen zu sehr verlässt und wesentlich mehr Risiko eingeht."
So ist das, volle Zustimmung! "Nur waren das andere Zeiten. Wenig(er) Verkehr, viel mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer"
Das ist auch meine Beobachtung.
Überfahren roter Ampeln, drängeln, rechts überholen, Vollgas in Stadtgebieten, rüdes Verhalten von E-Bikern... da könnte man ein eigenes Thema für eröffnen.
Ja, zum Beispiel ‚Rechts überholen‘! Ich könnte echt kotzen, wenn ich diese ganzen Mitte-Links- Schnarchhähne auf der Autobahn vor mir habe. Die merken gar nicht, dass sie im Wege stehen. Die fühlen sich auch noch im Recht. Widerlich. Oder diese selbsternannten Hilfssheriffs: „Oh, hier ist 80! Dann werde ich mal dafür sorgen, dass niemand schneller fährt!“ Und dann hängen diese Kotzbrocken selbstgefällig mit Tacho 79, das sind dann echte 73! auf der linken Spur. Ichkrieg gleich Pickel. Rechts überholen ist nicht das Thema! Flächendeckende Mißachtung des Rechtsfahrgebots, das ist das Thema! Und dass alle Regeln, Geschwindigkeit etc. auf die komplett Unfähigsten gemünzt sind. Wir haben hier auf den schönsten Landstraßen überall Tempo 70, damit auch der letzte komplettest unfähige Schwachmat nicht gegen die Bäume fährt. Wenn du dort mit Tempo 100 geblitzt wirst, bist du ein gemeingefährlicher Raser, der aus dem Verkehr gezogen gehört. Verkehrte Welt. Ich guck beim gemütlichen Landstraßenbummeln öfter auf den Tacho und denke: „Mist, schon wieder 50 drüber.“ Das ist das, was mich tierisch nervt. Und in der Stadt ist Rechts-überholen eh kein Thema, weil erlaubt.
edit: Airbag und einen farblich auffallenden Helm finde ich überhaupt nicht verkehrt. Ich fahre jetzt die 3. Saison eine Airbagweste, und schäme mich nicht. Ich möchte auch im Verkehr wahrgenommen werden, deshalb achte ich meist auch auf auffällige Kleidung, soweit möglich. Meine derzeitige Kombi gibt es nur in schwarz, über eine kleine dezente Warnweste hab ich schon nachgedacht, allerdings noch nichts passendes gefunden.
Ich hasse Rechtsüberholer, denn ich bin nicht der, der auf der linken Spur herumschleicht! Ich rede nicht von denen, die langsam rechts vorbeiziehen, wenn alle Spuren voll sind, ich rede von denen, die unvermittelt volle Pulle rechts vorbeiknallen... man rechnet damit einfach nicht, das ist brandgefährlich und in hohem Maße rücksichtslos!
Auf der Autobahn ärgere ich mich nicht mehr über die sturen Links Fahrer/in diverse… 😄 ich fahre rechts gechillt vorbei, meistens bin ich dann immer noch im erlaubten Bereich oder paar km/h drüber und komischerweise fahren die meisten danach rechts rüber…
___________________________________________ Gruß Ekrem. Nur tote fische Schwimmen mit dem Strom...
Das Zauberwort wäre : gegenseitige Rücksichtnahme Ich bin in den 30 Jahren als Dienstleister im Rhein/Ruhr Gebiet über 1 Mio. Km gefahren. Ich denke, das ich so gut wie alles erlebt habe, was man so auf den Straßen, eines der dichtesten Ballungsgebiete Europas, so erleben kann. Dazu privat mit 2 und 4 Rädern durch halb Europa bis nach Nordafrika. Und ich halte das egoistische Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer für das größte Problem. Wenn ich z.B. in Spanien unterwegs bin, ist das Verhalten meist anders. Die schwächeren Verkehrsteilnehmer werden wesentliche Rücksichtsvoller behandelt. Fahrradfahrer werden mit großen Abstand überholt. Wenn das nicht geht, dann wird halt gewartet, bis es möglich ist. Das ist in Deutschland anders.
Wie soll ich sagen, der Integralhelm hat das "Schnellfahren" erst möglich gemacht. Egal ob beim Aufschlag auf den Untergrund oder "nur" zum Schutz vor heranfliegen Objekten.
Lieblings-Zitate:
"Wenn du nach Fehlern suchst, dann benutze einen Spiegel und kein Fernglas."
1977 hatte ich die Kawasaki 900 Z1. Schnell konnte ich auch damals mit dem Jethelm unterwegs sein. Da war ein kuppelförmiges Visier mit Druckknöpfen angebracht. Gerade habe ich gegoogelt und was soll ich Euch sagen: Das gibt es heute noch und nennt sich "Bubblevisier"😅 Jetzt sogar mit schicken Tönungen, die es damals nicht gab:
Mit Integralhelm bekomme ich die Krise, deswegen fahre ich seit den 80er Jahren bis heute einen Klapphelm, den ich bei jedem Stopp und an jeder Ampel hochklappe... und bei langsamer Fahrt auch hochgeklappt lasse. PS: Ich bin Nichtraucher
Zitat von hapf765 im Beitrag #12I ... Nur waren das andere Zeiten. Wenig(er) Verkehr, viel mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer...
"Andere Zeiten", ja. "Weniger Verkehr" stimmt auch. "viel mehr Rücksichtnahme"? Das kann ich so nicht erinnern. Und was wir beim Verklären alter Zeiten nicht vergessen düfen, sind die viel höheren Zahlen an Verkehrstoten. Gerade auch unter den damals eher wenigen Motorradfahrern, was Ende der 70er Jahre zu einem eklatanten Anstieg der Versicherungprämien geführt hat. In der heutigen Zeit fühlt sich Motorradfahren ohne Helm für mich genauso seltsam an wie Autofahren ohne Gurt. Und wenn es nur ein paar Meter sind.
@ 6inline stimmt, es gab wesentlich mehr Verkehrstote. Ich halte aber andere Faktoren, als gegenseitige Rücksichtnahme, für Ursächlich. Zum einen war die Fahrzeugtechnik bei weitem noch nicht so sicher wie heute. Wer aus meinen Baujahr kommt, wird sich vielleicht noch an solche Kamikaze Geräte wie die Kawa 750H2 Mach IV erinnern. Da brauchte es schon erfahrene Piloten mit sicherer Gashand. Es wurde, aus meiner Erfahrung, auch viel öfter mit erheblichem Alkoholspiegel im Körper gefahren. Die wenigsten Motorradfahrer hatten ( richtige ) Schutzkleidung an. Mich eingeschlossen. Verklären, weiß ich nicht. Kann sein, das man das nur so empfindet.
Was ich heute oft sehe, ist das Spielen mit der, in den modernen Fahrzeugen vorhandenen, optischen Elektronik. Davon werden viele ziemlich stark abgelenkt. Wenn ich mir so die Monitorwände der neuen Fahrzeuge ansehe Von den, noch gestern gesehenen, Frau mit Zigarette und Handy in der Hand, im PS starken SUV abgesehen
Das Bussgeld beträgt 100 Euro und ein Punkt in Flensburg. Trotzdem wid das Verbot munter ignoriert, obwohl das lebensgefährlich ist. Anders das Tragen des Helmes: ohne ist ebenso lebensgefährlich, Bussgeld nur 15 Euro und dennoch trägt jeder einen Helm.
Die Dunkelziffer der Unfälle verursacht durch Ablenkung durch die elektronischen Helferlein und Spielereien im Auto - die @hapf765 anspricht - ist sehr hoch. Darüber gibt es schon reichlich Presseberichte, Zahlen lassen sich aber schwer messen, weil keine aktive Verbindung wie beim Handy nachgewiesen werden kann. Aber die elektronische Gesichtskontrolle wird zukünftig die Sünder erkennen.
Vielleicht fühlen sich die Leute unbeobachtet, viele bohren sich auch unverholen in der Nase... tippen auf dem Handy herum und glauben, keiner sieht es... im Gegensatz zum Tragen oder Nichttragen des Helms: Das erkennt man sofort auf den ersten Blick.
Street Triple Forum Chat
12
TRIUMPH Street Triple Forum
Thema abonnieren
Thema drucken
01.06.2023 09:13 (zuletzt bearbeitet: 01.06.2023 09:15)
antworten
war ne geile Zeit , Motorräder mit miesen Bremsen und Fahrwerken aber das Messer zwischen den Zähnen ,er war ein tolles Gefühl wenig Verkehr und der Wind im Gesicht.
), und diese mir das Mitfahren ohne Helm verbat. Hatte aber auch irgendwie sein Gutes: zunächst kaufte sie mir trotz all meiner Proteste ob drohender Zerstörung meiner damaligen Dauerwelle einen Helm und bestand darauf, dass ich ihn auch nutzte. Und dann durfte ich mit 16 selber den damaliben 1b machen...
In der heutigen Zeit fühlt sich Motorradfahren ohne Helm für mich genauso seltsam an wie Autofahren ohne Gurt. Und wenn es nur ein paar Meter sind.
Von den, noch gestern gesehenen, Frau mit Zigarette und Handy in der Hand, im PS starken SUV abgesehen 
