Hallo zusammen,

Ich habe seit ein paar Wochen an meiner 765 RS `22 (~11000km Laufleistung) folgendes Problem.

Ich fahre nach Hause, stelle das Motorrad vor der Garage ab und schalte den Motor aus. Dann schließe ich die Garage auf und entledige mich meines Rucksacks und ein paar Habseligkeiten - das dauert 1-2 Minuten. Danach gehe ich zum Motorrad zurück und will sie in die Garage schieben. Nach wenigen Metern schieben höre ich wie es im anfängt im Kühlmittelvorratsbehälter zu blubbern und beinahe gleichzeitig fängt sie an aus dem Schlauch neben dem Seitenständer rauszupieseln (so etwa 50ml). Das ist mir in den letzten Wochen 3 mal bei Außentemperaturen zwischen 18 und 32°C passiert. Der Motor war jeweils warm gefahren allerdings nicht so heiß, dass der Lüfter lief (5 Balken auf der Temperaturanzeige).

Lasse ich das Motorrad allerdings nach dem ausschalten stehen und bewege es nicht mehr, kocht sie nicht über.

Ich habe sie im Stand laufen lassen. Das Kühlsystem arbeitet normal - sprich kleiner und großer Kühlkreislauf und Ansteuerung des Lüfters funktionieren einwandfrei.

Gestern war sie beim Händler - der hat das System entlüftet, aufgefüllt und eine ausgiebige Probefahrt gemacht. Da und danach war wohl alles schick. Ich hab sie dann nach Hause gefahren und hatte exakt das gleiche Problem wieder. Habe sie ihm dann heute morgen gleich wieder hingestellt und bin mal gespannt wie es weitergeht.

Von älteren Streetys hab ich von verschmutzten / oxidierten Dichtungen und Dichtungsflächen am Kühlerdeckel gelesen - laut Händler besteht das Problem bei der Neuen nicht mehr.

Kennt ihr das Problem ?

Gruß Dirk

Hat denn das Kühlsystem Druck, nachdem Du den Motor abgestellt hast? Die Schläuche müssen dann knallhart sein... wenn der Druck weg ist (z.B. durch defektes Ventil im Kühlerdeckel) dann fängt das Kühlwasser an zu kochen, weil es über 100 Grad heiss ist. Der Druck verhindert das Kochen.

Warum der Fehler durch Bewegung/Schieben provoziert wird, bringt mich ans Grübeln...

Ja, im Druck sehe ich auch das Problem. An den Schläuchen war ich allerdings noch nicht dran, ich war dann mehr damit beschäftigt die Kühlflüssigkeit aufzufangen und eine sauerei zu verhindern. Werde das aber mal beobachten.

Vielleicht ist es auch nur großer Zufall und ich bilde mir das nur ein, dass da ein Zusammenhang besteht aber ich fand es schon sehr auffällig. Um in die Garage zu kommen muss ich eine etwas steilere Rampe runterrollen und über einen kleinen Absatz, also gibt es schon leichte Erschütterungen die die Flüssigkeiten zum schwappen bringen aber so ganz passen will es für mich auch nicht.

Gruß Dirk

Du kommst aus Kelkheim... ich aus Mainz... ist nicht weit... ich habe noch einen Kühlerdeckel hier liegen. Neuwertig und funktioniert einwandfrei. Den habe ich bei Triumph gekauft und mir als Ersatz hingelegt. War mal kurz zum Testen bei einem Freund montiert, der ein gleiches Problem hatte. Kannst Du gerne bei Dir testen, wenns funktioniert schenke ich ihn Dir.

Danke für das Angebot. An für sich sollte der Händler ja eine Lösung finden. Ansonsten komme ich aber gerne auf dich zurück

Zu 90 % ist es die dichtfläche im Kühler wo das Gummi des Deckels abdichten soll.

Dann Blubbert es im Ausgleichsbehälter wie im Kochtopf und das schon bei 90°C .
(Mit TuneECU gemessen)

Abhlife dafür, mit 800er Schmiergel die Dichtfläche im Kühlerstutzen schmiergeln bis alle Poren und Ablagerungen weg sind.
Ja, man kommt scheiße bei und die Finger tun anschließend etwas weh weil es 15 Minuten dauert.

Aber bevor du anfängst den Motor auszubauen um die vermeintlich defekte Kopfdichtung zu wechseln oder einen Kühlerdeckel mit größeren öffnungsdruck kaufst ist es die günstigste und einfache Variante.

Und ja ich hab es selbst schon gehabt, bei anderen erlebt und gesehen und ja es kommt haufig bei den Triumph vor.

Ansonsten ...... du hast noch 2 Jahre Werksgarantie :-)

Wenn der Dirk zu mir gekommen wäre um meinen Deckel zu probieren... dann hätte ich mir die Dichtfläche bei der Gelegenheit angeschaut. Es ist eine 2022er RS mit erst 11.000 km... kaum vorstellbar, dass sich bereits Ablagerungen gebildet haben, aber möglich wäre grobe Struktur der Dichtfläche. Nachdem das Motorrad erst nach der Fahrt überkocht, und das wiederum erst nach "Bewegung", hätte ich diesen interessanten Fall selbst gesehen. Aber der Händler soll das Problem richten...

würde mich auch interessieren was es gewesen ist. wenn es behoben ist.
gruss vom niederrhein
bonnieandclyde

Guten Morgen,

Sonst bin ich für auch Verfechter von Hilfe zur Selbsthilfe, von daher bin ich wirklich dankbar für das Angebot und selbst unzufrieden damit die Füße stillhalten zu müssen.

Jetzt gegen Mitte / Ende der Garantie war es mir jedoch wichtig, dass es über den Händler läuft.

Habe gerade eben angerufen und mal nachgefragt. Die Dame konnte mir allerdings keine genaue Aussage geben. Man sei mit einer tieferen Diagnose beschäftigt und melde sich, wenn sie was genaueres wissen. Es könnte allerdings etwas dauern.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Kommt wie gesagt bei den 675 und 765 häufig vor.
Wenn destilliertes wasser verwendet wird sogar noch viel früher. Kollege hatte es bei 2500 Km mit Destillierten Wasser + Mocool
Moped war keine 2 Jahre alt.

@ TE gib der Werkstatt vielleicht mal einen Tip oder erwähne es zumindest, nicht das die das ganze Moped zerlegen.


Muss ja nicht daran liegen aber wenn doch wäre es schon doof wenn dann das Moped in stücken liegt und alles nur profilaktisch erneuert wird.

RST_Freak

Konnte der Händler zwischenzeitlich das Problem finden?

@RST_Freak (jetzt mit dem "@", damit der Dirk eine Benachrichtigung bekommt👍🏻 )


Konnte der Händler zwischenzeitlich das Problem finden?

Hi,

Nein, man weiß noch nichts genaueres oder will mir nicht sagen, dass sie eventuell noch garnicht angefangen haben. Ich bekomme aber auch keinen der Mitarbeiter aus der Werkstatt zu Gesicht oder ans Telefon - die Werkstatt und deren Mitarbeiter werden bei dem Händler aber auch irgendwie hermetisch vom Kunden abgeschirmt.

Ich hab sie jedenfalls nochmal drauf aufmerksam gemacht. Sie will es den Mitarbeitern ausrichten - so wirklich ernst genommen fühle ich mich allerdings nicht.

Wenn das nicht der Händler wäre, bei dem ich sie auch gekauft habe, wäre ich schon längst weg. Ich geb ihnen jetzt noch eine Woche und setze dann wahrscheinlich eine Frist.

Gruß Dirk

Ach herrje🥴
Danke für den Zwischenbericht.

Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wieso man an dem Händler fest hält nur weil man sein bike da gekauft hat? Ok wenn der nächste Triumph Händler mehrere hundert km weg ist ist’s blöd aber ne längere Anfahrt würde ich mir schon antun bevor ich mich nicht gut aufgehoben fühle…
Ok die Händler müssen auch verdienen und ihre Mitarbeiter, Rechnungen bezahlen bla bla bla alles gut aber an den Stundenpreisen schrauben fällt immer einfacher als am Service und Kundenorientierung hat man das Gefühl und das nicht nur bei Triumph sondern überall irgendwie…

Das musste jetzt raus sorry, jetzt kann der Tag beginnen 😉😁

Sicher kann man Garantiearbeiten auch woanders machen lassen, aber warum sollte da das Interesse größer sein, sich für einen Kunden und eine Reparatur einzusetzen an der eher zugesetzt als verdient wird? Wenn es dann in den Bereich der Sachmängelhaftung geht, und das ist spätestens bei erfolglosen Reparaturversuchen der Fall, muss man eh den Verkäufer in die Pflicht nehmen. Und nur den kann man auch durch Benennung einer angemessenen Frist so in Verzug setzen, dass er das Problem löst oder irgendwann mal das Motorrad zurücknehmen muss. Eine andere Werkstatt zuckt dann mit den Schultern und duch kannst das Motorrad samt Fehler zurückholen.

Ich hätte es mit Tausch des Kühlerdeckels und Begutachtung der Dichtfläche versucht. Es bestehen sehr gute Aussichten, dass das Problem dadurch gelöst ist. Wenn nicht, alten Deckel wieder drauf und dann muss der Händler weiter forschen. Es bleibt dann nur noch das Thermostat, das nicht ordentlich öffnet, oder eine defekte Kopfdichtung.

Hätte... aber nun ist das Motorrad bereits beim Händler. Die Diagnose ist kein Hexenwerk🙄

P.S. Je öfter das überkocht um so wahrscheinlicher wird es, dass die Kopfdichtung tatsächlich kaputt geht.

Das Thema mit der Sachmängelhaftung war für mich ausschlaggebend da wieder hinzugehen. Außerdem hat der Laden bis zu diesem Problem einen ganz guten Eindruck gemacht, wenn auch vielleicht ein bisschen eingebildet. Jetzt ist die Kiste halt da und ich muss ihm auch die Chance geben das Problem zu lösen. Letztendlich kann ich ja auch nichts negatives über die Qualität der dort abgelieferten Arbeit sagen - die Kommunikation ist einfach nur grottenschlecht.

Gruß Dirk

So, es hat ein bisschen länger gedauert als gedacht aber heute habe ich sie wieder abgeholt und (bisher) war alles gut.

- Probefahrt bei der Werkstatt war wieder ohne Befund
- Die Dichtfläche am Kühlerdeckel wurde überprüft und der Deckel getestet - ohne Befund. Auf mein Nachfragen hin wurde er dann allerdings trotzdem gewechselt.
- Die Zylinderkopfdichtung wurde abgedrückt - ohne Befund.
- Mehrere Probefahrten mit anschließendem umherschieben - ohne Befund.

Meine Vermutung in der Zwischenzeit war, dass es vielleicht nicht die Bewegung war, die das Überkochen ausgelöst hat, sondern das Gefälle bei mir vor der Garage (Vielleicht so 12%). Eine logische Erklärung habe ich dafür zwar auch nicht aber von der Abfolge würde das noch passen. Es hat immer im Gefälle oder kurz danach angefangen überzukochen. Der Fehler bleibt für die Werkstatt also nicht nachvollziehbar / reproduzierbar. Dementsprechend wurde auch kein Garantieantrag bei Triumph gestellt. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich bereits am Telefon deutlich gesagt habe, dass ich nicht bezahlen werde aber mir wurde dafür jetzt auch nichts in Rechnung gestellt. Heute war allerdings auch eine andere Besetzung vor Ort, die einen zugänglicheren Eindruck gemacht hat. Ich konnte mit dem Mechaniker reden und er bat mich, falls das nochmal passieren sollte, ein Video davon zu machen und zu schicken. Dann würde man das als Nachweiß im Garantieantrag anführen und übern Winter auf Garantie direkt Thermostat und Zylinderkopfdichtung neu machen.

Soweit bin ich jetzt also erstmal zufrieden, vor allem da auch mal gescheit kommuniziert wurde, wie man weiter damit umgehen möchte und warte nun gespannt und mit leichtem Bangen ob es bei den nächsten Fahrten nicht doch wieder anfängt zu brodeln. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Gruß Dirk

Jetzt gibt es nur 2 Möglichkeiten:

1. Entweder der Deckel war das Problem, und das Problem ist durch den neuen Deckel behoben.

2. Oder das Problem besteht weiter: Weil der Deckel entgegen der Aussage doch nicht getauscht wurde (ich bin da immer skeptisch), die Dichtfläche doch nicht 100 % glatt ist oder tatsächlich das Thermostat oder die Kopfdichtung defekt ist.

Ich wünsche Dir Möglichkeit 1.