Sali zäme,

ich suche mal wieder euren Rat. Bin gerade etwas ratlos mit welchem Reifendruck ich fahren soll. Besonders jetzt bei diesen heissen Temperaturen.

Im Triumph Manual steht:
Vorne: 2,35 Bar
Hinten: 2,9

Mein sagt:
Vorne: 2,5
Hinten: 2,7

Meine Wahl war dann meist:
Vorne: 2,45
Hinten: 2,9
(Mehr oder weniger warm gefahren…)

Mein aktueller Reifen am Hinterrad (Michelin Pilot Power 2CT 180/55 ZR17 73W) ist 2'000km alt/jung…

Jetzt weiss ich nicht, ob’s an den Temperaturen liegt oder ob mein Fahrstiehl immer selbstbewusster wird aber ich hab das Gefühl mein Hinterrad ist viel rutschiger und unstabiler unterwegs. Gestern hab ich dann mal hinten 2,8 eingestellt, ohne wirklich einen Unterschied feststellen zu können.

Was meint ihr, hab ich eher zu viel oder zu wenig Druck drin? Oder ist das normal wenn man die kleine etwas aggressiver aus der Kurve jagt, dass man mal ein bisschen rutscht?

Generell, macht ihr was am Reifendruck, wenn’s über 30 Grad ist?

Mit den Luftdruckangaben (gemessen am kalten Reifen) von T bin ich eigentlich immer goldrichtig gefahren.
Zumindest der Vorgänger des 2CT hatte ja bei heißen Temperaturen so seine Problemchen mit "Wegschmieren". Dies jedoch nur bei sehr forcierter Fahrweise.

Grundsätzlich aber sollte man bei heißen Sommertemperaturen die Reifenhaftung im Hinterkopf behalten. Diese steigt nicht ins Unendliche, je wärmer das Gummi wird, sondern kann sich im Gegenteil, sogar verringern.

Gude.

Ich weiß nicht ob Marke & Modell des Reifens eine Rolle für den Luftdruck spielen.
Aber mit den Angaben aus dem Handbuch: VR 2,35 bar & HR 2,8 bar bin ich, sprichwörtlich, immer gut gefahren.
Sowohl auf dem PDRC, als auch auf dem Angel GT hatte ich damit immer ein gutes Gefühl,
sogar gestern auf dem Kringel bei >27 Grad Umgebungstemperatur & deutlich heißerem Asphalt.

Mit dem Michelin MPP oder auch 2CT hatte ich vorne 2.2 und hinten 2.5. Hat sich gut angefühlt. Beim jetzigen Angel GT muss ich hinten difinitiv auf 2.8-2.9 und vorne 2.3-2.4 aufpumpen. drunter fühlt er sich mies an.
Kommt immer auf Reifen und Fahrweise drauf an und natürlich auf das individuelle Gefühl.

Heli

Stell einfach den angegeben ein und falls es dir nicht so gefällt, probier je nach Reifen ein bischen nach unten aus.
Normalerweise sollte der angegebene aber gut sein. Vor allem Hinten kann aber auch weniger ohne großartige Veränderung gefahren werden, weil der Luftdruck nunmal auch für Sozius in max. Schräglage ausgelegt ist und daher eher hoch gegriffen ist.

Viel ablassen würde ich aber nur auf der Rennstrecke und da kann es sehr sinnvoll sein, damit die Reifen nicht zu prall werden und dadurch überhitzen könnten.

he vielen Dank für eure guten Antworten

also für euch macht's wirklich keinen Unterschied ob draussen 0 oder 35 Grad sind?

ich versuch's heute Abend mal mit
Vorne: 2,35 Bar
Hinten: 2,7

Zitat von Luke im Beitrag #6

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...also für euch macht's wirklich keinen Unterschied ob draussen 0 oder 35 Grad sind? ...

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Hi,

mit den aktuell montierten M7RR habe ich mal etwas experimentiert:

Bei 2,35V/2,9H im kalten Zustand ist das Mopped von Anfang an etwas agiler, dafür fühlt es sich für mein Geschmack etwas zu instabil an. Die High-Speed Dämpfung des R Fahrwerks finde ich nicht so berauschend, dann kommt alles direkt bis zum Fahrer durch und bringt Unruhe ins Fahrwerk in Schräglage. Ich habe das Gefühl, das die Auflagefläche sehr klein ist und das der Reifen springt. Rennradfahrer werden das kennen, wenn ein Reifen Totgepumpt ist. So fühlt es sich an. Ich kann dann kein Vertrauen in den Reifen aufbauen.

Fahre ich 2,25V/2,5H habe ich eine spürbare Warmfahrperiode von Ca. 1-2 km in denen die Fuhre sich etwas Träger anfühlt. sind die Reifen jedoch auf Temperatur, habe ich das Gefühl, dass sich das Gummi richtig mit der Fahrbahn verzahnt. Die Eigendämpfung des Reifens unterstützt dann zusätzlich die Dämpfung und macht die R angenehmer zu fahren. In Schräglage habe ich das Gefühl mich anzulehnen, einmal Abwinkeln und das Mopped folgt Gelassen der Linie, Korrekturen sind jederzeit möglich.

So fahre ich den M7 ohne Probleme bis an die Kante (wobei das der Kontur nach zu Urteilen auch nicht schwer ist)

Im Zusammenhang mit Reifendruck habe ich mal von der 10%/20% Regel als Richtwert gelesen. Man soll den Druck im kalten Zustand so einstellen, das unmittelbar nach einer Fahrt in bevorzugtem Terrain der Druck der warmen Reifen vorne um 10% und hinten um 20% des kalten Wertes ansteigt. Bei mir sind es momentan Ca 10% vorne und 15% hinten und es fühlt sich wie Beschrieben sehr gut an. Ich werde evtl noch minimal runter gehen hinten. Falls jemand experimentieren will, würde es mich interessieren, ob sich eure Erfahrungen damit decken.

Ich wiege übrigens Ca 80kg Nackt, Fahrwerk ist auf mein Gewicht eingestellt, Dämpfung liegt in etwa zwischen der Sport und Renneinstellung im Handbuch (habe meine Notizen gerade nicht zur Verfügung)

LG

@Memphis
Danke für das Ausführliche Resümee, werde ich auch mal Testen, fahre ebenfalls den M7RR mit aktuell 2,3 V / 2,8 H

Das selbe, wie @Memphis schreibt hab ich mit dem Pilot Power 3 auch erlebt. Hatte ihn immer auf 2,3 vorne und 2,5/2,6 hinten aufgepumpt und damit ist er immer super gefahren.
Allerdings dürfte ich einmal ein defektes Luftdruckgerät an der Tanke erwischt haben und prompt hätte es mich nach ~5 km im Heißen (>35°) zweimal fast über den Vorderreifen gelegt. Bin zu einer anderen Tankstelle gezuckelt und siehe da: 2,6 vorne und 3,0 hinten (nach Abkühlzeit kalt gemessen)... Hätte mir nicht gedacht, dass das so extrem ausfallen kann . Luftdruck gesenkt und ab gings wieder ohne Probleme!

Ich habe die Erfahrung mit dem BT016pro gemacht. Bei 2,9 hinten war der richtig kacke zu fahren. Gefühlt ein paar rutscher gehabt. Mit 2,6 hinten lief der absolut Top ohne Probleme und Grip ohne Ende.

Nicht dass ich die Strasse mit der Rennstrecke verwechseln würde, aber warum ist es OK auf der Strecke einen viel tieferen Druck zu fahren als auf der Strasse

Kleiner Erfahrungsbericht von gestern:
Als ich den Druck einstellen wollte, musste ich feststellen, dass ich kalt vom Sa. schon V 2,35 H 2,7 hatte und hab's dann mal so gelassen und bin bei merklich kühleren Temperaturen in den BF (24 Grad Luft). Obwohl ich die kleinen Rutscher bei Kurvenausgang sogar aktiv gesucht habe, fanden sie kaum statt. @Smartos scheint also nicht nur ein Thema vom CT2 Vorgänger zu sein... werde ich mir für nächsten Sommer merken und was anderes aufziehen. Zu dem Thema gibt's sicher ein paar tolle Fredys im Forum...

Morgen fliege ich dann erst mal in Urlaub, danach werde ich aber sicher noch etwas weiter experimentieren...


PS: Bitte kauft euch auch einen digitalen Messer für 10.-, die Druckanzeige bei den Tanken ist immer anders... geht besonders an @stouley
Ohne das Ding gehe ich nicht aus der Garage

Ich hab heute nen neuen Rosso Corsa hinten aufgezogen und da kam natürlich auch der Luftdruck ins Spiel. Was ich am Handbuch interessant finde sind die Werte für den Hinterreifen von der Daytona. Die wird ja hinten mit 2,38bar angegeben. Wäre das dann wohl eher der Wert für Singlebetrieb auch für unsere Streetys? Ich hab für mich jetzt mal 2,3/2,6 eingestellt, mal sehen wie sich das fährt.
Bei meiner Duke hab ich vor allem im Herbst und Frühling mit dem Luftdruck gespielt und ihn bei kalten Temperaturen etwas abgesenkt. Ich habe da mit den PiPos mit 0,2 Bar weniger als angegeben schon deutlich Unterschiede gemerkt, was den Grip aus der Kurve raus angeht.

Zusätzlich halte ich mehr von den Herstellerdruckangaben als von denen im Handbuch. Da meiner Meinung nach die Angabe im Handbuch nicht für alle Reifen stimmen kann, alleine schon wegen unterschiedlicher Steifigkeit oder Gummimischung.

Hallo Zusammen,

hab mal ein Anliegen: Was führt zu mittigem Reifenverschleiß, zu viel oder zu wenig Reifendruck?

Ich hab jetzt gute 5000Km geschrubbt, mit Michelin PiPo3 die noch vom Vorbesitzer drauf waren, jetzt sind sie fertig. Ich hab mich an die Triumph Vorgabe gehalten, und bin vorne 2,3 und hinten 2,8 gefahren, hatte damit eigentlich ein gutes Vertrauen zum Fahrwerk.
Das Verschleißbild ist jedoch stark mittig. Dafür mag es mehrere Gründe geben:
a: Ich bin Wiederanfänger und hab mich daher die ersten 2000Km nich so weit runtergetraut, inzwischen geht da jedoch deutlich mehr (für meine Verhältnisse).
b: Ich hab zum Kurvenrevier ca. 25Km An- und Rückfahrtstrecke, manchmal fahr ich auch A-Bahn.

Also zwei Fragen:

1. Mehr oder weniger Druck, um gleichmäßigeren Verschleiß zu erzeugen (natürlich im Rahmen des guten Fahrverhaltens)?
2. Wenn das Profil in der Mitte so gut wie weg ist, kann ich dann bei TROCKENHEIT noch ein paar Tage fahren, oder laufe ich Gefahr das mir ein Pneu platzt? Dies nur technisch gesehen, nicht was die grün-weißen dazu sagen.

Gruß

Loop

Wenn du oft Autobahn fährst und nicht oft mit großer Schräglage, wirst du auch durch anderen Luftdruck kein gleichmäßiges Verschleibild hinkriegen.

Normalerweise kommt, wenn die Profilrillen gar nicht mehr sichtbar sind, recht schnell die Karkasse bzw. die härtere "Zwischenschicht" und damit würde ich definitiv nicht fahren.

Naja, oft Autobahn ist relativ, normalerweise fahr ich den Hinweg auf Landstraße, und auf dem Rückweg ca. 10 Km A-Bahn um den 6ten Gang mal auszudrehen, mehr nicht. Langt das schon für mittigen Verschleiß?

Wenn du auf der Landstraße nicht ständig mit 45 Grad Schräglage fährst, ja.
Erst recht, wenn du auf der Autobahn Vollgas fährst.

Bei mir war noch nie ein Reifen nicht in der Mitte früher abgefahren, als Außen.
Letzteres kriegt man meiner Meinung nach nur auf der Rennstrecke, mit einem Pass vor der Haustür oder durch gestörtes Fahren hin.

Auf der Autobahn, wenn ich längere Strecken fahren muss wähle ich des Verschleisses wegen 2,6/3,0. Auf der Landstrasse mit PDRC 2,25/2,5, mit s20/bt016pro 2,35/2,6. Alles Kalt in der (kühlen)Garage gemessen.

Im Winter hatte ich die Mitte mal ein bisschen mehr abgefahren, da ich nicht mehr in die Berge, sondern nur noch nach Hause gefahren bin (Flachland). In dem Fall stell ich meist den Reifendruck auf Herstellervorgabe ein. An allen anderen Jahreszeiten fahr ich meist mit etwas niedrigerem Druck rum, hatte da noch keine Probleme mit dem einseitigen Abfahren. 25 km sind auch keine Anfahrstrecke, ich habe ca. 70 km bis zum Harz.

alles klar, dann nehm ich mal mit: Hoher Druck = mehr Verschleiß in der Mitte.

Danke

Loop

auch bei den richtig schnellen Jungs findet der meiste Verschleiß in der Reifenmitte statt.
Wenn du nicht gerade Rennstrecke fährst, ist das ganz normal, du musst schon ganz bewusst und
möglichst schräg und tief fahren sowie das Glück haben, in einem Kurvenrevier zu wohnen, um die Reifen halbswegs
gleichmäßig abzufahren.
Auf weniger als 2,6 würde ich hinten nicht gehen.

Hallo Loop,

Michelin empfiehlt selbst 2,3 vorn und 2,5 hinten für den PiPo3 auf Street. Drunter würde ich nicht gehen, etwas mehr kann man probieren, aber nach meiner Erfahrung reagieren gerade Michelins sehr empfindlich auf den Luftdruck. Den Standarddruck von Triumph, bei meiner 2008er hinten 2,9, empfinde ich jedenfalls als zu hoch für die PiPo3.

Zum Verschleiß stand mal was in der Motorrad: weniger Luftdruck (nicht zu wenig!) bedeutet mehr Auflagefläche der Reifen auf der Straße, wodurch sich die Kräfte breiter verteilen, mit der Folge geringeren Verschleißes. Höherer Luftdruck dementsprechend umgekehrt.

Ansonsten keinen allzu großen Kopf machen, mittiger Verschleiß ist völlig normal. Hab einfach Spaß beim Fahren!

Ich versuche vorn 2,5 barg kalt einzufüllen.
Bei zu wenig Druck verschlechtert sich das Kurvenverhalten.
Weiß jetzt nicht genau ab wann (je nach Reifentyp) aber so unter ca. 2,3 wird es sicherlich schlechter werden.

Ich würde da auch nicht zu viel Wissenschaft reinstecken.
2,35 - 2,5 vorn und hinten 2,5 bis 2,7 im Solobetrieb.

Auf ebener Straße ist die maximale Kurvengeschwindigkeit praktisch identisch.
Auf unebener Straße mag etwas weniger Druck hier vorteilhaft sein.
Trotzdem überwiegen nach meiner Einschätzung die Nachteile bei zu wenig Druck.

Wichtiger ist es schon auf der Rennstrecke da hier zu viel Druck die Aufstandsfläche verkleinert.
Dadurch leidet weniger die Haftung sondern vielmehr der Verschleiß.
Durch die hohe Flächenbelastung reißen die Reifen dann sehr leicht auf.

Auf meiner R6 hatte ich mal hinten in OSL irrtümlich 0,5 bar zu viel drauf.
Rundenzeit war trotzdem identisch mit rund 1.40 min.

Zu "99%" ist die maximal mögliche Kraftübertragung zwischen Reifen und Straße:
Fr [N] = u (Haftreibwert) x m (kg) x 9,81 m/s²

Das letzte I - Tüpfelchen wird dann durch den Verzahnungseffekt Gummi Straße beeinflusst.
Hierzu muss der Gummi dann aber auch so weich sein, dass sich die Straßenspitzen hereindrücken können.
Anders gesagt kann man mit einem breiteren Reifen bei gleichen Gewicht/Belastung eine weichere Gummimischung fahren.
Einfach zu glauben ein 190ziger geht schneller um Eck als ein 180ziger ist ein weit verbreiteter Irrglaube.