Kühler ist demontiert, auf den ersten Blick kann ich die Beschädigung nicht feststellen. Was auffällig ist, wie stark sich die Schellen über die Zeit eingearbeitet haben. Und der Kühler hat auf der einen Seite eine Delle. Da rührt aber nicht die Beschädigung her. Erstmal weiter sauber machen und dann Mal gucken, ob ich das Loch finde.

Grob wurde ja die verdächtige Region auf dem ST Treffen schon lokalisiert.
Ich habe zur genauen Bestimmung der undichten Stelle den Kühler dann in der Badewanne (da hat dann die Frau im Haus mit
dem Kopf geschüttelt) mit geringem Druck beaufschlagt (Max. 0,2 bar) und dann den Luftblasen gefolgt. Ist wie die Lecksuche am Fahradschlauch.

Da war Zug auf dem Halter. So etwas passiert, wenn die Schraube des linken Halter demontiert ist, rechts aber nicht. Wenn man dann den Kühler nach unten klappt, ist voller Zug auf dem Halter und der Rahmen vom Kühler ist so schwach, dass der verbiegt. Einen Kühler muss man wie ein rohes Ei behandeln, der ist sehr fragil. Ich mache sogar während der Montage (und auch Demontage) eine passende Pappe vor das Netz (23 x 31 cm) um die Lamellen zu schützen. Ohne sind trotz Vorsicht ruckzuck Lamellen verbogen.

Druckstellen im Schlauch sind normal. Diese hier sind schon sehr tief, das kommt möglicherweise von mehrfachem, sehr starken nachziehen der Schellen. Bei weiterer Verwendung des Schlauchs muss die Schelle genau wieder so platziert werden, sonst wird das nicht mehr dicht.

Verbogene Lamellen sind ein optischer Mangel, aber die Rohre müssen dicht sein. Erstmal Druck drauf und das Loch finden. Entweder leer über die Luftblasen in der Badewanne oder gefüllt den Flüssigkeitsaustritt suchen. Bewährt hat sich Talkum auf den (trockenen) Verdachtsbereich aufzutragen. Da fallen Wasserspuren im Gegensatz zur schwarzen Oberfläche sofort auf.

So, Zwischenstand: Eigentlich habe ich nur weiter sauber gemacht und es war erschreckend, was da alles an Dreck rauskam und an Stellen sitzt, die man normal nicht sieht. Eigentlich müsste man ab und zu das ganze Ding auseinandernehmen und reinigen (falls jeder andere das macht und nur ich nicht, dann sollte ich das nicht als Erkenntnis formulieren - geht nicht um die normale Reinigung, sondern wirklich auseinanderschrauben und reinigen).

Beim Saubermachen haben sich noch ein paar kleinere Fragen ergeben, die ich hier noch anbringen möchte:
Der Fender hat seitlich zwei Löcher, welche durch Plastiknieten verschlossen sind (keine Befestigung). Warum sind die da? Kommt das aus der Fertigung? -> https://www.triumphworld.de/product_info...ducts_id=251204
Demontage der Hupe wegen der Kabel habe ich nicht hinbekommen. Ich gehe davon aus, dass das jahrgangsübergreifend funktioniert? -> Kabel zur Hupe?
Mit welchem Strom läuft der Lüfter (zwecks Test)? Habe leider nicht auf den Lüfter selbst geschaut und im Service Manual find ich grade nichts.
Kühlflüssigkeit habe ich abgelassen, die Kühlflüssigkeit im Ausgleichbehälter habe ich abgesaugt. Sollte man den nochmal demontieren und richtig saubermachen? (ich hatte mit mehr Dreck beim Kühlmittel gerechnet, war aber klar und ohne Rückstände.
Kühler habe ich wie gesagt gereinigt (Zahnbürste + Wasserschlauch), macht ihr da noch mehr? Teilweise sitzen ja noch Rückstände drin, da müsste man wahrscheinlich rumstochern, wollte ich so erstmal nicht machen.
Die Anschlussstellen sind teilweise abgeblättert, sollte auf die Funktion keinen Einfluss haben?!

Den Test habe ich nach @Winni -Empfehlung gemacht (kam mir besser vor), leider fehlten mir ein paar Stopfen für die Ausgänge, so dass ich provisorisch alles zugehalten und einfach reingepustet habe Würde mich interessieren, wie es normal gemacht wird. Laut Service-Manual gibt es einen Anschluss für die Kühler-Verschlusskappe, über die man den Kühler unter Druck setzen kann. Lokalisiert habe ich die Stelle trotzdem ganz gut und auf den Bildern markiert. Luft geht erst unter Druck raus, so dass es vermutlich ein sehr feiner Riss sein wird. Ich würde jetzt tatsächlich versuchen, dass zu kleben, indem ich die Kühlerunterseite verschließe und dann von Oben die fragliche Lamelle fülle und erneut teste (evtl. auch ohne Verschluss, damit das überhaupt reinläuft). Eine andere Möglichkeit sehe ich erstmal nicht. Sind die Lamellen durchgängig oder verzweigen die sich im Kühler nochmal, so dass das Material evtl. seitlich wegläuft?

Über die Ursache hatte ich mich schon mit @Hans Stephan ausgetauscht. Es besteht die Möglichkeit, dass die Kabel (Marke feiner Klingeldraht mit Isolierung), die ich zum Befestigen des Kühlerschutzgitters verwendet habe, die Beschädigung verursacht haben. Kann ich mir nicht vorstellen, passt aber zur Position des Lecks und aufgrund der Zeit (Montage Kühlerschutz war 2015/16) könnte hier der Verschleiß über die Zeit den Ausschluss gegeben haben. Auch wenn ich nicht daran glaube, gehe ich natürlich kein weiteres Risiko ein und werde die Befestigung an meiner anderen Maschine und an dieser zukünftig anpassen

Genau, die Lamelle wird überbewertet. Hier noch ein anderes Video dazu.
https://www.youtube.com/watch?v=MjvpykhvweE

Ja, ist mir klar. Daher ja meine Frage, ob die Lamelle durchgehend ist. Mein erster Gedanke war, diese Lamelle dann einfach zu verfüllen und damit das Loch zu verschließen. Aber anhand des Videos scheint die Masse ja nicht sonderlich flüssig zu sein.

Video sollte sowieso für ausreichend Kommentare sorgen, wenn ich sehe, wie da mit Holz und Hammer der Kühler gerichtet wird und andere die Lamellen extra schützen

Mein Ratschlag: Lass das mit dem Kleben. Wenn Du das noch nicht gemacht hast ist das Risiko groß, dass das am Ende nicht dicht wird, dann musst Du den Kühler nochmal ausbauen. Auch gefällt mir gar nicht, wie Dein Kühler am Halter verbogen ist.
Im Internet gibt es einen gebrauchten Kühler, der macht guten Eindruck und kostet 200 Euro. Oder Du kaufst einen nagelneuen JMT Kühler, der kostet 330 Euro.
Alles andere wird Murks.
Beim Einbau darauf achten, dass Du den ausgebauten Lüfter erst an den Kühler baust und dann die Einheit komplett an die Halter. Dafür muss natürlich das Kabel vom Lüfter gelöst werden. Es scheint mir so, als hättest Du den Lüfter abgebaut während der Kühler irgendwie herumbaumelt. Der Lüfter hängt nämlich noch an Deiner Mopete.

Ich habe mir mal das Youtube Video angesehen (Beitrag #33). Der heisst schon mal "Lass Krachen" und macht seinem Namen alle Ehre. Entsprechend auch die Kommentare dazu.






JMP Kühler für die 675 Modell 2013 - 2016
https://ksoh.de/Kuehler-passend-fuer-Tri...75-Bj-2013-2017

JMP Kühler für 675 bis 2012 gibt es bei Louis
https://www.louis.de/artikel/wasserkuehl...number=10056395

JMP
Johannes Matthies Products
Grosshandelsfirma Matthies, Hamburg

https://www.matthies.de/aktuelle-nachrichten.html

Mike Bike Parts sieht man sehr häufig im Internet wenn man nach Ersatzteilen sucht... gehört auch zu dieser Gruppe. Ich denke, die wissen was sie tun.

Einen China Kühler für 189 Euro empfehle ich nicht.

Vielleicht noch mal zur Klarstellung: Bei mir besteht weder die Notwendigkeit noch das Bedürfnis, dass in kürzestmöglicher Zeit hinzubekommen. Für mich fällt das unter Learning by doing und momentan eruiere ich lediglich die Optionen (wie oben genannt). Hierbei geht es nicht immer um die beste, schönste und praktikabelste Möglichkeit, sondern mir ist durchaus klar, dass das Zeit, Geld, Nerven und ein "Ich hab's dir ja gleich gesagt" kosten kann. Dieses Risiko bin ich bereit einzugehen

Bei mir gibt es nicht mal eben ständig jemanden, den ich fragen kann, also frage ich hier und ziehe möglichst alle Infos raus. Auch Nachfragen wie bei @Dynamite führen zu einem Erkenntnisgewinn meinerseits, da ich zwar die leckende Stelle gefunden habe, aber nicht das eigentliche Loch. In Verbindung mit dem Video von @6inline hinterfrage ich schon, wie man ein Loch im Kühler selbst abdichtet (im Video ist das Loch ja gut sichtbar in der Front), gerade wenn die Masse nicht so flüssig ist. Ob ich dann am Ende tatsächlich Lamellen entferne und es teste, habe ich noch nicht entschieden. Worst Case dabei ist, dass ich einen kaputten Kühler noch kaputter mache. Und zumindest scheint es im Video und hier im Forum ja schon mehrfach geklappt zu haben. Die Option gebrauchter/neuer Kühler rennt ja nicht weg

p.s.: Den Lüfter habe ich vor Rückbau des Kühlers abgebaut und zu dem Zeitpunkt nur noch nicht das Kabel gelöst. Mittlerweile ist alles demontiert und gesäubert. Deshalb ja die Frage für den Funktionstest des Lüfters

Nochmal ein Edit:
Warum (ver-)spricht man beim JMT-Kühler mehr Kühlleistung? Für mich sieht der baugleich aus. Ja, ich weiß, es heißt bis zu.

Ich würds probieren.

Nimm aber nicht diese Spachtelmasse sondern Petec oder Louis Flüssigmetall in der Doppelspritze.
Einen ordentlichen Klecks auf einem Stück Pappe anrühren und eine Handvoll Zahnstocher bereitlegen.
Das Zeug ist zähflüssig und lässt sich ca. 4 Minuten lang verarbeiten bevor es hart wird. Mit einem Zahnstocher aufnehmen und reinschmieren oder mittels Schwerkraft reintropfen lassen. Nicht an Zahnstochern sparen, lieber schnell einen neuen nehmen bevor man rumwurstelt.
Gummihandschuhe tragen, dann kann man die fast harte Masse nach ca. 10 Minuten noch ein bißchen nachformen.
24 Stunden warten, checken, ggf. nachbessern.

Bei mir tropfte der Kühler ganz leicht rund um die Schraubenaufnahmen der Seitenblenden. Warscheinlich verursacht durch einen defekten Kühlerdeckel=zuviel Druck. Habs mit dem Flüssigmetall repariert und ist seit Jahren dicht.

Ist Kleben des Kühlers eine professionell anerkannte Reparatur - oder Flickwerk? Was passiert, wenn man beim Verkauf des Motorrades den Käufer nicht informiert? Kann der Käufer einen neuen Kühler verlagen, nachdem er die Klebung bemerkt hat?
Der Ersatzteilpreis bei Triumph ist 800 Euro, ohne Montage.

Bei mir war es das kaputte Thermostat, was ein Austreten der Kühlflüssigkeit verursachte. @sakasanje

Ich möchte mir ja nicht nachsagen lassen, dass ich nicht dazulerne. Habe heute erstmal von meiner Rennstreety den Kühlerschutz mit kleinen Kabelbindern an den Ecken befestigt. Die Drähte sahen soweit OK aus (waren auch nicht durch die Lamellen gezogen) lediglich einer hat eine teilweise fehlende Isolierung. Kühler selbst sieht bis auf die Verschmutzung aus wie neu.



Beim alten Kühler konnte ich den Riss entdecken, liegt an der Oberkante einer wasserführenden Verbindung. Lässt sich leider schwer mit Handy fotografieren :S

Ich bin mittlerweile etwas weiter gekommen: Kühler richtig sauber gemacht und mittels Stopfen den Kühler zum Abdrücken vorbereitet. Die ersten Versuche endeten suboptimal, da die Stopfen bei steigendem Druck sofort das Weite gesucht haben Ergo die Stopfen nochmal mit Klebeband gesichert und dann im Wasserbad abgedrückt. Anschließend habe ich die umliegenden Lamellen weggedremelt und den Lack abgeschliffen. Zur Kontrolle nochmal abgedrückt, das Leck ist quasi mit bloßem Auge und Lupe kaum zu erkennen und auch erst mit Druck auf dem Kühler zeigen sich Blasen (Leider fotografisch nicht sehr gut festhaltbar).


Nachdem ich die genaue Stelle identifiziert habe, habe ich den Kühler trocken geblasen, die Fläche angeraut, gereinigt und anschließend mit 2-Komponenten-Flüssigmetall (hauptsächlich, weil die Haltbarkeit bis min 120 °C gegeben ist) verfüllt. Die Masse war zum einen flüssig genug, die Lamellen mit zu verschließen, zum anderen auch fest genug, um eine dickere Schicht auf der Leckstelle aufzubringen. Am Ende habe ich evtl. in Anbetracht der Größe des Lecks etwas übertrieben, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich habe nach dem ersten Aushärten den Kühler wieder abgedrückt und konnte zum einen keine Luftblasen mehr feststellen, zum anderen gab es bei einem Druck zwischen 1 und 1,2 bar keine Verluste, so dass ich vorerst davon ausgehe, dass der Kühler wieder dicht ist. Als nächstes werde ich Kühlerflüssigkeit bestellen und die Haltbarkeit im Betrieb testen. Sollte es auch hier keine Probleme geben, würde ich die Methode fast uneingeschränkt empfehlen (Einschränkung: Optik). Ich werde dann auch die Dauerhaftigkeit im Auge behalten, da ich in anderen Fällen gelesen habe, dass das Leck nach mehreren 1000 km wieder auftrat.

Noch schwarz anmalen und ein paar Insektenreste drankleben, dann fällt das überhaupt nicht mehr auf.

Danke für die Beschreibung, ich muss meinen Kühler auch dicht bekommen, der ist bei meinem Abflug am Halter der Kühlerverkleidung undicht geworden.

Hab's hinbekommen, wie von @Dr. Rock Liquid Moly das gute Flüssigmetall genommen.

Die eingedrückte Seite hab nur grob gerichtet, weil ich einen größeren Schaden befürchtet habe. Dann mit dem Dremel ca 2mm breit den Lack weggeschliffen und zusammen mit einer Unterlegsxheibe zum Ausgleich der eingedrückte Buchse das ganze verklebt.

Die Dichtigkeitsprüfung hab etwas rustikal gemacht.
Weil der Kühlerdeckel bei Solldruck aufmacht, hab ich an der kleineren Anschluss einfach einen Schlauch geklemmt und bei offenem Deckel Wasser eingefüllt und nach dem Schließen des Deckels solange weiter laufen lassen, bis der Überdruck den Deckel geöffnet hat.

Ist alles dicht.

So, irgendwie ist beim ganzen Arbeiten und Fahrradfahren die Zeit übelst schnell weggegangen. Ich hatte eigentlich schon geklebt, aber nicht getestet. Nach mittlerweile 200km kann ich sagen, es hält (noch). Ich werde jetzt nochmal ein paar Testrunden am Spreewaldring fahren (wenn es heiß ist) und dann kann ich von meiner Seite das eigentlich nur empfehlen.