Ich habe mir mal für rund 20€ so ein Thermometer im Internet bestellt. Erfüllt sicher keine wissenschaftlichen Ansprüche, aber tut seinen Dienst ganz ordentlich. Und wenn man es erstmal hat, braucht man es auch immer wieder mal. Sehr nützlich, wenn man geklebte Schraubverbindungen oder Lagersitze kontrolliert anwärmen will.
Noch günstiger (Peilstab raus, Thermometer rein):
https://www.kaufland.de/product/38079123...BSABEgLm1fD_BwE

Zitat von Hans Stephan im Beitrag #25

---

@stouley - Du schreibst, Du fährst auf der Rennstrecke mit 80 Grad an der Ablassschraube los... diesem Wert hätte ich gerne, davon bin ich aber weit entfernt.

---

"Butter bei die Fische":
Ich habe die Öltemperaturen gemessen - mit Bosch Laser Temperaturmessgerät (Danke für den Tipp @6inline)

Die erste Erkenntnis ist: Der Koso Ölthermometer arbeitet perfekt, auch die Platzierung an der Ablassschraube ist eine einwandfreie Lösung (jedenfalls mit der Isolierung des Geber, weil sonst die Temperatur durch den Fahrtwind merklich sinkt!

12 Grad Aussentemperatur

52 Grad Instrument/Anzeige

Effektiv
53,3 Grad Ölwanne Vorderseite
51,4 Grad Ölfilter
58,9 Grad Ölwanne linke Seite
56,9 Grad Ölwanne rechte Seite am Peilstab
62,0 Grad am Wärmetauscherersatz

Die zweite Erkenntnis ist: Der Motor läuft mit dem Wärmetauscherersatz 20 Grad zu kalt. Zumindest bei kühlen Aussentemperaturen.

Nun stellt sich mir die Frage, ob der Wärmetauscherersatz für den Straßeneinsatz geeignet ist. Oder möglicherweise erst ab Außentemperaturen von + 20 Grad, also nicht ganzjährig? Es ist fraglich, ob 10 Grad höhere Außentemperatur die Öltemperatur um 20 Grad erhöht.

Bei Stop&Go im Stadtverkehr habe ich bei 12 Grad Außentemperatur gerade so die 80 Grad erreicht, bei konstant 100 km/h auf der Autobahn sind es 50 Grad, bei richtig schneller Gangart auf der Autobahn werden 66 Grad erreicht.

Ich werde nun testen, die Kühlrippen des Wärmetauscherersatz mit einer aufgeschnittenen Coladose mit Schlauchschelle teilweise oder ganz zu verschließen.

Beim Betrachten der Fotos ist die obere Temperatur ein vorangegangener Messwert. Der darunter (etwas größer) ist der aktuell ermittelte Wert.

Das sieht doch rennmäßig aus. Wenn das funktionieren sollte, dann schiebe ich die Schelle noch ganz hinter zum Motor, das kann man dann so lassen. Und bei 30 Grad Hitze im Sommer kommt es ab. Das ganze kostet 25 Cent Pfandgebühr für die Dose😅

Also dafür, dass du es erst aufgeräumt haben möchtest, nur um anschließend eine Redbull-Dose rumzuschnallen und mit ner Schelle zu befestigen...

Aber ok, wir haben ja allgemein nicht das gleiche ästhetische Verständnis

Tja, das Teil funktioniert wohl im Sommer auf der Rennstrecke... leider ist es im Alltagsbetrieb nur bedingt tauglich. Um die Sache überhaupt zu retten, modifiziere ich jetzt. Über den Sommer teste ich das Teil... und wenn es mich nicht überzeugt, dann fliegt das im Herbst wieder raus. Es gibt wohl viele Daytona-Fahrer die umgerüstet haben und damit auf der Straße herumfahren. Offensichtlich mit zu kalten Motoröltemperaturen.

Ich bin jemand, der sich nicht darauf verlässt, dass das Teil schon seit 10 Jahren verbaut wird und glaube nicht irgend einem Gequatsche auf Youtube. ich will das selbst prüfen und sehen. Und ohne Ölthermometer würde ich niemals herum experimentieren. Selbst dieser Ölthermometer wird auf Herz und Nieren geprüft. Wenn ich nämlich plötzlich einen Motorschaden habe, dann nützen mir die ach so guten Erfahrungen im Internet gar nichts.

Eine interessante Information habe ich aber aus der Aktion gewonnen: Der Triumph Motor läuft recht kühl, was ja ein gutes Zeichen ist, das spricht für wenig Reibung und Verschleiß.

PS ich könnte auch die Dose herumdrehen, dann schaut nach außen nur schlichtes silber😁

Also das Teil funktioniert immer auf der Rennstrecke, auch bei 4 Grad Außentemperatur hatte ich anständige Öltemperaturen (die anderen sechs Renndaytonas in meiner Gruppe übrigens auch).
Es wurde für die Daytona im Rennbetrieb entwickelt, da haben die Wärmetauscher auch aufgrund der hohen Öldrucke und genereller Belastung ab und an den Geist aufgegeben.
Triumph hat damals bei den Race Kit Teilen sogar eine geringere Übersetzung für die Ölpumpenantriebskette angeboten um hier entgegenzuwirken. Das hat sich natürlich aber kaum wer geleistet, wird auch seinen Teil zu den gerissenen Wärmetauschern beigetragen haben...

Dass das jetzt jemand auf eine 25PS schwächere nackte Variante mit reinem Straßenbetrieb schraubt würd ich mal als gewagt bezeichnen, die Triumph Ingenieure haben sich ja auch was dabei gedacht das weder simple, noch billige Teil in diesen Motor zu integrieren...
Cool, dass du es getestet hast, manchmal zahlt man halt auch Leergeld für Experimente...

Zitat von stouley im Beitrag #3

---

Persönlich würde ich übrigens davon abraten den Wärmetauscherersatz im Straßenbetrieb zu fahren, hab ihn in meiner Renndaytona verbaut und das Öl braucht deutlich länger, bis es auf Temperatur ist...

---

Och, wenn's bei mir nicht funktioniert, dann verkaufe ich das Teil dann gerne einem Daytona-Fahrer😉

Die aufgeschnittene Energy-Dose ging nur halb um den Wärmetauscherersatz. Das hat bei der Probefahrt 10 Grad mehr Öltemperatur gebracht. Nun habe ich aus einer Lebkuchen-Blechbox einen Überzieher gebaut der vernietet ist, saugend drüber passt und alle Kühlrippen verdeckt. Ich brauche noch nicht einmal eine Schelle zum Fixieren. Und auf der Innenseite fahren die Engelein stets mit

Wenn der Wärmetauscherersatz bei den Daytonas bei extremen Belastungen mit Kühlrippen funktioniert, dann könnte es vielleicht im Alltagsbetrieb ohne Kühlrippen passen.

Versuch macht klug. Morgen fahre ich probe und wenn das funktioniert, dann sprühe ich das Blech mit hitzefestem Lack schwarz.

@stouley
Die Triumph Ingenieure mussten den Wärmetauscher einbauen, weil der Motor sonst gar nicht auf Betriebstemperatur kommt. Das Teil ist die meiste Zeit damit beschäftigt, das Öl aufzuwärmen. Moderne Motoren werden viel reibungsärmer als früher konstruiert, damit sie effizienter laufen. Das hat aber zur Folge, dass der Motor nicht mehr so viel Wärme produziert und dadurch ein Bauteil wie der Wärmetauscher notwendig wird.

Schönes Video vom Rennen. Temperatur bei Beginn 104 bis zum Schluss 114 Grad. Das ist nicht viel für diese extreme Belastung. Kein Wunder, dass ich mit dem gleichen Teil nicht auf Temperatur komme.

Ich denke, dahinter steckt eher die an sich gute Idee, durch das schneller warm werdende Kühlwasser auch das Öl erst beschleunigt auf Temperatur zu bringen und dann über den Motorkühlkreislauf gleich mitzukühlen. Das spart den Ölkühler, der ja nicht immer ein Schmuckstück am Motorrad ist, samt Zubehör. Gibt es es auch im Automobilbau, wo bei einigen Modellen das Automatikgetriebeöl durch dem Wasserkühler geleitet wird. Andere moderne Motorräder benötigen jedenfalls zusätzlich zur Motorkühlung auch einen Ölkühler und verzichten dafür auf einen Wärmetauscher.
Die Triumph Ingenieure werden das Kühlsystem schon richtig auf die Erfordernisse für den "bestimmungsgemäßen Gebrauch", sprich öffenliche Straßen ausgelegt haben. Auf Rennstrecken gelten andere Bedingungen und was da Sinn macht, muss auf der Landstraße keine Verbesserung ergeben. Ähnlich ist es doch mit den prestigeträchtigen Keramikbremsscheiben, die bei Sportwagen gerne geordert werden. Um dann im Alltag festzustellen, dass die Dinger nicht auf ihre Betriebstemperatur kommen und Otto Normalbremser mit seinen Stahlscheiben eher zum Stehen kommt.

Ich habe damit gerechnet, dass es einfach etwas länger dauert, bis der Motor auf Betriebstemperatur kommt. So ist das im Internet mehrfach dargestellt worden. Dass der Motor gar nicht auf Betriebstemperatur kommt, noch nicht mal auf der Autobahn bei schneller Gangart, zumindest nicht bei kühlen Außentemperaturen... damit habe ich nicht gerechnet.

Ich bin ganz sicher, dass einige mit Ihren Daytonas im Alltagsbetrieb herumfahren und sich gar keine Gedanken darüber machen, welche Öltemperatur im Motor herrscht. Die Wassertemperatur gaukelt stets vor, dass alles zum Besten ist.

Wie auch immer du da weiter verfährst, deine Schrauberei war interessant und hilfreich. Nicht nur für Umbauwillige.

Danke für die Blumen. Ich hinterfrage alle Aktivitäten beim Schrauben und freue mich über den Austausch mit Gleichgesinnten. Meiner Frau möchte ich mein Schrauberlatein nicht antun.

Ein gewisser Erfahrungsschatz ist dabei vorhanden, denn auch früher hatte ich mit Wärmetauschern und derlei Sonderanfertigungen und damit verbundenen Experimenten zu tun:

Hier z.B. ein Wärmetauscher, der als Adapter zum Ölfilter eingebaut ist.

Test, Kühlrippen komplett geschlossen:

Außentemperatur 12 Grad.

Geber an der Ölablassschraube, Instrument zeigt:

Nach 10 km Fahrstrecke 50 Grad
Nach 15 km Fahrstrecke 60 Grad

Landstraße 60 Grad
Stadtverkehr 70 Grad
Autobahn 100 km/h 60 Grad
Autobahn 140 km/h 80 Grad
Autobahn 160 + km/h 90 Grad

Öltemperatur effektiv:
Bei einer Temperatur von
77 Grad Ölwanne vorne am Geber
sind es 95 Grad am Sockel des Ölfilter, dort wo die Blindschraube ist (gemessen mit Lasermessgerät)

Das bedeutet, die Temperatur im Hauptölkanal ist + 20 Grad zu meinem Instrument.

Die Temperaturen im Hauptölkanal sind wohl folgende:

Nach 15 km Fahrstrecke 80 Grad

Landstraße 80 Grad
Stadtverkehr 90 Grad
Autobahn 100 km/h 80 Grad
Autobahn 140 km/h 100 Grad
Autobahn 160+ km/h 110 Grad

Das sind einwandfreie Werte, auch die Warmlaufphase hält sich im Rahmen. Ich lasse das so und fahre weiter ohne den Wärmetauscher. Das Abdecken der Kühllamellen funktioniert anscheinend in der kalten Jahreszeit. Wenn es wärmer wird, werde ich das möglicherweise abnehmen.

Das nächste Projekt ist die perfekte Platzierung des Temperaturgebers, weil ich genauere Werte am Instrument ablesen möchte. Ich werde den Geber auf der linken Seite hinter dem Ölfilter platzieren.

Das ist ein konisches Gewinde. Ist das ein metrisches Gewinde, es hat 16 mm? Und weiß jemand, was für eine Steigung das Gewinde hat?

Das ist son richtiger Autismus-Thread. Danke @Hans Stephan, voll meine Welt! Hab alle Werte mitverfolgt und aufmerksam verglichen

@desMo_ Mir ist klar, dass das wenige interessiert. Ich teile mich hier mit, weil ich gerne auch etwas profitieren möchte. Ein Geben und Nehmen sozusagen. So war der Tipp von @6inline eine sehr wertvolle Anregung für mich, ein Lasertemperatur-Messgerät einzusetzen. Und jetzt hoffe ich darauf, dass jemand die Maße der Stopfenschraube kennt. Wenn nicht, dann werde ich die Stopfenschraube bei Triumph für € 8,50 plus Versand bestellen zum Messen. Herausschrauben nur zum Schauen möchte ich nicht, weil sie momentan mit Loctite eingeklebt ist und wunderbar dicht ist.

PS. Für mich besteht das Hobby nicht nur aus Fahren und Putzen - ich schraube gerne, und das auch an Dingen, die über die normale Wartungsanleitung hinausgehen.

Ich wüsste nicht, dass schon mal jemand einen Ölthermometergeber im Ölhauptkanal platziert hat. Ich erarbeite eine Lösung dafür... und wenn meine Lasertemperaturmessung von außen sich mit der Messung im Inneren des Motor deckt, dann freue ich mich.

Ich denke nicht, dass jemand sowas aus dem Kopf weiß, zumal dieser Stopfen eigentlich so gut wie nie gelöst wird. Beim Überfliegen des Service-Manuals habe ich dazu auch nur die Anzugsmomente gefunden.

Ansonsten gibt es Basis-Angaben in englischen Foren, evtl. kannst du dir das darüber ausrechnen: https://www.triumphrat.net/threads/oil-l...problem.978809/

Glaub mir, ich wäre genauso pingelig wie du und jeder weitere Beitrag mit neuen vergleichbaren Werten ist pure Befriedigung wollte mal einen 3D Drucker von mir nur ein kleines bisschen verbessern... Am Ende hatten die ganzen Teile den halben Neupreis inne, inklusive mehrere Monate Baustelle und selbst designte Luftführung, nur um am Ende total glücklich 5% bessere Ergebnisse zu erzielen

@desMo_
5 % bessere Ergebnisse, das ist doch was, das ist doch ein Erfolg!
Bei mir sind am Ende 2 hässliche Gummischläuche weg, die es nicht mehr braucht. Und ein Bauteil, was vielleicht, wahrscheinlich unwahrscheinlich defekt werden könnte. Und um das Ganze zu überwachen, damit daraus kein Motorschaden resultiert, betreibe ich den Aufwand mit dem Ölthermometer. Und ich erfreue mich einfach daran, dass es aufgeräumter aussieht und zudem noch funktioniert😅

Den Öltemperatur-Sensor im Hauptölkanal zu platzieren wird wohl nicht gehen.

Ich habe die Stopfenschraube bestellt und auch einen Adapter. M16 x 1,5 ist wohl richtig... aber:

Mein Adapter ist:
Adapter 1/8" - 27 NPT Innengewinde - M16 x 1.5 Außengewinde

Das Problem ist, dass es die Adapter immer nur mit geradem Gewinde gibt. Die Stopfenschraube ist aber konisch. Das bedeutet, das Gewinde im Motor ist gerade, ich müsste mit einem Kupferring abdichten. Weil aber keine plane Auflagefläche am Motor um das Gewinde ist, wird das nicht dicht werden.

Ich bräuchte also einen Adapter mit M16 x 1,5 NPT Aussengewinde, also konisch.

Das gibt es offensichtlich nicht, deswegen lasse ich den Geber an der Ölwanne platziert und rechne zur Anzeige immer + 20 Grad.

Konische Stopfenschraube: Der Durchmesser der Stopfenschraube beginnt mit 16 mm da wo das Gewinde beginnt und hat am Ende fast 17 mm. Das bedeutet, dass sich die Schraube extrem in das Gewinde klemmt und so dichtet. Dass das aber ohne Teflonband oder Gewindedichtmittel nicht perfekt funktioniert wissen wir auch. Man sollte die Schraube aber niemals mit großer Gewalt reindrehen... ich habe schon Motoren gesehen, die wurden durch solche Konusschrauben gesprengt (kein Triumph-Motor, andere Fabrikate).

Und was spricht jetzt genau gegen Abdichten mit Teflonband? Sollte den Druck und die Temperatur problemlos mitmachen.
Nur auf die Schraubenlänge würd ich achten, dass sie nicht zu weit in den Kanal reinsteht. Kann ich dir aber bei Bedarf auch überprüfen, habe den Motorblock daheim zerlegt auf Reserve liegen

Die +20 Grad sind halt extrem variabel je nach Außentemperatur, Wind, Fahrgeschwindigkeit...

An der Stelle liegt der maximale Öldruck an. Trotz Konusstopfen ist das nicht so einfach dicht zu bekommen. Einfach ein normales Gewinde mit Teflonband umwickeln und dann 10 mm reindrehen um dann einfach zu stoppen... ganz ehrlich, da möchte ich nicht das Versuchskaninchen sein. Teflonband wird z.B. sofort undicht, sobald man das Gewinde auch nur ein kleines Stück zurück dreht.

Diese Stopfenschrauben an der Seite sind von sich aus schon anfällig, da siffts gerne mal raus. Mein damaliger Händler hat die dann auch eingeklebt.

Rein interessehalber, warum baut man sowas? Ist ja "eigentlich" eine sinnlose Schwachstelle.

Fertigungstechnisch. Weil da der Bohrer durch den Aluguss durch geht um dadurch den Hauptölkanal zu erzeugen... und quer durch geht eben nur von außen. Sehr schön war das früher bei Vergasern zu sehen. Um die Düsenkanäle zu erzeugen wurden gerade Bohrkanäle von außen in das Gehäuse getrieben und dann das Eintrittsloch mit Kügelchen verpresst. Da hat man dann innen den Kanal und außen ist es verschlossen.

Zitat von Hans Stephan im Beitrag #47

---

An der Stelle liegt der maximale Öldruck an.

---