Gestern hatte ich meine Triple zur ersten Inspektion im neu eröffneten Megastore in Dortmund. Naja Maschine abgegeben, Werkstattmeister gesprochen und dann bin ich rüber in den Verkaufsraum, bißchen gucken, da mal probesitzen und quatschen, wie man das so macht. War ein netter Herr da in der Halle, mit dem hab ich mich dann länger unterhalten. Bin dann auch auf das Forum zu sprechen gekommen und da fragte er dann doch gezielter. Wie sich schnell herausstellte, war es Klaus Schäfer, der Vertriebsleiter Deutschland. Was für ein Zufall, vor paar Wochen hatte ich an Triumph gemailt wegen der Liefertermine. Da hat er mir geantwortet und der von ihm genannte Liefertermin hat voll hingehauen. Also was soll ich sagen, super gutes Gespräch geführt und klasse unterhalten. Habe ihm mal erzählt, dass es gerade bei den ersten Kilometern oft mal ne Pfütze unter dem Moped gab(Kühlwasser). Er meinte, es wäre sehr wichtig solche Sachen, die bei mehreren Maschinen auftreten auch mal von der anderen Seite zu erfahren. Naja lange Rede kurzer Sinn, ich fand es toll, mal die Person kennenzulernen. Hab dann noch das ultimative Triple Set bekommen. Besteht aus so ne Art Fahne mit ner grünen Triple von vorn, Riesenposter und Riesenaufkleber für die Schaufensterinnenseite auch mit Triple drauf. Grösse ca. 1 mal 2 Meter. Sieht jedenfalls klasse aus. Hole ich nächste Woche mit dem Auto ab, weil auf dem Bike ging nicht.
nett hin oder her........ Aber was mich mal interessieren würde..... Hat er sich zu der Liefersituation irgendwie geäußert? Oder sonst irgendwas neues erzählt?
was soll er denn sagen, wenn nicht das was wir alle schon kennen? Das Einzige neue war, das viele Händler von Anfang an nicht den voraussichtlichen Liefertermin, welcher zum Zeitpunkt der Bestellung von Triumph angegeben wird, nennen, sondern etwas früher. Ich denke mal damit die Abschreckung durch die lange Wartezeit nicht so stark ist. Aber das erklärt auch die Überhänge und die Unterschiede bei der Auslieferung. Lieferprobleme bei Zulieferern und die Betriebsferien tun ihr Übriges. Und das er damit den schwarzen Peter weiter geben wollte, glaube ich nicht. Wie auch immer, jeder wusste hier auf was er sich einlässt und das es Verzögrungen geben kann. Ich habe auch einen Monat länger gewartet und kenne das Gefühl ganz genau. Und was soll ich sagen, jetzt bin ich schon fast stolz drauf. Ich möchte kein Bike mehr haben was keine Seele, oder was jeder Zweite in Deutschland hat. In der Mail damals hat er mir geschrieben, dass dieses Motorrad für alles entschädigen wird und Recht hat er.
im Rahmen der Abholung meiner Streety beim Händler habe ich mich auch mit diesem über die Liefersituation unterhalten.
Er sagte mir: "Anfang/Mitte 2007 kam von Triumph eine Anfrage. Es wurden Eckdaten der Street Triple 675 und eine paar weitere Details genannt. Nun sollten alle Händler an Triumph den geschätzten Bedarf an diesem Motorrad an Triumph zurückmelden."
So ist das bei allen Triumph-Händlern weltweit gelaufen. Es konnte sich keiner, weder Händler, noch Triumph selbst, damals vorstellen, das die Street Triple 675 so einschlägt und bei den Kunden so gefragt ist.
Anhand der Zahlen, die Triumph von den Händlern erhalten hatte, plus einer gewissen Toleranz nach oben, wurde dann die Produktion geplant.
Ein kleines Beispiel (Zahlen sind frei erfunden und nur zum besseren Verständnis eingefügt):
Die Händler haben für Deutschland einen Bedarf von 850 Maschinen im Jahre 2007/2008 an Triumph gemeldet. Triumph rundet auf 950 Stück auf und zieht diese Zahl mit in die weltweite Planung ein. So wurden von den Händlern weltweit 15.000 Maschinen als geschätzter Bedarf gemeldet. Triumph setzt sich nun mit den Zulieferern in Verbindung und nennt die Zahl 15.000. Die Zulieferer richten Ihrerseits ihre Produktionsabläufe und Kapazitäten dementsprechend aus. Bei der Umtauschaktion der Sitzbänke zum Anfang der Produktion kann der Zulieferer der Sitzbänke, da er über genügend Produktionkapazitäten verfügt, der er im Notfall freischalten kann, die zusätzlich angeforderten Stückzahlen auffangen. Nun kommt es zur schon erwähnten Umtauschaktion der Federbeine. Schätzt man grob mit 1000 weltweit betroffenen Maschinen, dann kann man sich ausmalen, das der Zulieferer eine gewisse Zeit braucht, um diese 1000 zusätzlichen Federbeine herzustellen, weil er erst zusätzliche Produktionskapazitäten freischauffeln muss, die er aber nicht hat. Es kommt zu Lieferproblemen bei den Federbeinen. Triumph wiederum muss nun auf dieses eine Bauteil 2-3 Wochen warten, um mit der Produktion planmäßig fortzufahren. Es kommt zum Lieferverzug, der, ob der eh größeren Kundennachfrage als von den Händlern und Triumph prognostiziert, nun die Situation noch verschärft .
In diesem Zusammenhang ist auch zu verstehen, warum nicht jetzt einfach mal die Produktionszahlen hochgefahren werden können. Es sind keine Produktionskapazitäten mehr bei Triumph und einigen Zulieferern vorhanden, alle produziert am oberen Limit. Und sowohl der Austausch der Sitzbank, die Austauschaktion des Federbein, als auch die Schwierigkeiten bei Zulieferteilen tragen das übrige zur Produktionsauslastung bei.
Mein Händler hat damals eine Zahl an Triumph geschickt, die er, würde er heute nochmal vor der selben Situation stehen, mit 5 multiplizieren würde. Und er hätte sie sicher alle verkauft!!
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18.04.2008 21:53
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