Ich hatte gerade eine für mich einzigartige Erfahrung mit einem Verkäufer gemacht und muss jetzt mal in die Menge hineinfragen: Welche Vereinbarung trefft ihr für Probefahrten bei einem privaten Motorradkauf?
Bis heute hatte ich locker 50 Probefahrten als Interessent, Käufer und Verkäufer. Absoluter Standard bei einer Probefahrt war immer ein einfacher Pfand und ein Zeuge/Video. Als Pfand der Perso und/oder besser: die Autoschlüssel. Ohne dein teureres Auto kommst du erstmal nirgendwo hin
Jetzt war ich in Kontakt mit einem Verkäufer, der eine schriftliche Probefahrtvereinbarung wollte wie beim Händler. Okay, es geht um 9000€, ist cool. Spart man sich im Ernstfall viel Palaber. Aber:
Vorher zusätzlich 1000€ Kaution Bar auf die Hand. Maximal 15 Minuten oder 15 Kilometer, je nachdem was zu erst eintritt. Die Adresse bekomme ich erst kurz vorher genannt, als ob ich ihm das Moped über Nacht stehlen würde. Und das nur wenn ich - bevor ich überhaupt komme und die Kiste sehe - ein verbindliches Kaufinteresse habe, was im weiteren Gespräch mit ihm eher einer Kaufabsicht als einem Interesse entsprach. Ansonsten soll ich woanders probefahren und danach zu ihm kommen. Und um das Ganze abzurunden: Unter allen Inseraten dieses Modells ist seins das mit Abstand günstigste in 100km Umkreis, weil es auch das am meisten beschädigte ist.
Das hat mich, nachdem ich anfangs verständnisvoll sein wollte, zum Ende hin wirklich wütend gemacht und ihn auch. Entsprechend haben wir das Gespräch beendet.
Meine Sicht der Dinge: Ist das dein scheiß Ernst du verf***** M********* von einem verf****** A****? Was für ein engstirniger Kackvogel mit schlimmeren Komplexen als das zurückgebliebenste Einzelkind bist du a**** k****? Niemand soll meine billigste Kiste auch ja keine 15 Minuten bewegen mit all den vorherigen absurden Bedingungen, wenn er nicht schon im Vorfeld weiß, dass er es nach dem Deflorieren auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaufen möchte??? Puh. Durchatmen.
Aber da hier vielleicht auch einfach zwei Extreme aufeinandergeprallt sind: Wie seht und handhabt ihr das?
@desMo_ hab schon gedacht du hast das alles mitgemacht 😄 da ich bis jetzt immer meine Fahrzeuge entweder wegen Unfall (unverschuldet) verschrottet habe oder verschenkt habe, hab ich diesbezüglich nicht wirklich eine Erfahrung meine sv hab ich gebraucht gekauft ohne Probefahrt ohne Vertrag also ich hab kein Kopie verlangt, die Maschine stand so gut da der Besitzer war nett oder ich einfach zu gutgläubig keine Ahnung, haben eine Tasse Kaffee getrunken er den Briefumschlag bekommen ich die Schlüssel und gut is 😉
___________________________________________ Gruß Ekrem. Nur tote fische Schwimmen mit dem Strom...
Ich habe meine Daytona privat gekauft. Das lief recht entspannt. Ich bin mit meinem Mopped hin, hab dem Typen meinen Schlüssel der Street in die Hand gedrückt (hätte er nicht mal gewollt, das Mopped steht ja da, wie soll das ohne mich denn auch weg ). Er meinte nur, es wäre für ihn OK, wenn ich eine halbe Stunde bis Stunde unterwegs wäre. Die Maschine sei in Ordnung und laufe sowohl im kalten wie warmen Zustand ohne Probleme.
Die Fuhre war wirklich kalt, als er sie aus der Garage geschoben hatte. Kurz drum rum gelatscht zusammen, keine Macken bis auf ein bisschen Farbe ab am Lenkerende, weil er mal das Mopped zu nahe an der Wand geparkt hat. Ich habe mit einem Augenzwinkern noch angemerkt, dass die Kette etwas mehr Liebe verdient hätte. Das war alles sehr entspannt, so wie es auch auf Parkplätzen zwischen Moppedfahrern zu und her geht.
Also war ich so rund 45-50min unterwegs, habe alles durchprobiert, angeguckt in Ruhe irgendwo auf einem Feldweg, kurz einmal Autobahn, nächste Ausfahrt raus und zurück. Danach haben wir gequasselt. Er kam mir noch etwas entgegen, hatte noch Zubehör und so, das auch noch angeguckt und ich bin ihm dann nochmals beim Preis etwas hoch, da ich für das GB Racing Zeugs ja auch nochmals richtig hätte hinlegen müssen.
Zwei Tage später hatte ich die Maschine dann abgeholt und alles lief völlig entspannt, ich hatte aber wohl auch wirklich Glück gehabt.
Bei dem Typen würde ich die Maschine auch stehen lassen. Wer sich so benimmt, der kann mich mal. Max. 15min? Hat die Maschine Macken die man erst ab dem Zeitpunkt aufwärts finden würde (z.B. ruckeln wegen defektem Sensor irgendwo)? Lass die Finger besser von dem Ofen und seh dich noch etwas um, sowas muss man sich doch echt nicht geben, man kann das auch mit Anstand und Freundlichkeit über die Bühne bringen.
Ich habe schon über ein Dutzend Motorräder gebraucht verkauft. ICH fahre, der Kaufinteressent fährt als Sozius mit. Ich kläre das schon im Vorfeld. Wenn das jemand nicht möchte... kommt ein anderer. Manche haben ohne Probefahrt gekauft.
Also eins vorweg. Sobald da steht "gegen Hinterlegung des Kaufpreises" bin ich raus. Dann wird eben weitergesucht... Pfand wie Geldbeutel (mit paar Karten) oder Perso oder einfach Autoschlüssel ist kein Problem für mich. Hab ich bis jetzt auch immer genau so gehandhabt. Allerdings höre ich da auf mein Bauchgefühl und das fängt mit dem Telefonieren an. Wenn ich da irgendein "Gefühl" hab sag ich das ehrlich und fertig. Ich "Muss" meine Kisten nie verkaufen. Mir sind alte und ehrliche Geschäftsgebahren sehr wichtig. Fertig.
Wie das wäre wenn ich ne Ducati V4 SP verkaufen würde, weiß ich nicht aber bis jetzt hab ich bei mir alles im Rahmen von 10k€ so gehandhabt.
Ich hab bis jetzt immer Glück gehabt, meine Motorräder wollten entweder Freunde gerne weiterfahren, oder ich hab Käufer gefunden, die schon von vornherein seriös und vertrauenswürdig erschienen. Ein bisschen Vertrauen gehört auch dazu. Mich hinten bei einem Fremden aufs Mopped zu setzen würde mir im Traum nicht einfallen. Ich kann aber auch jeden verstehen, der sein Gefährt ungern aus der Hand gibt. Ein Freund von mir hat auf der Probefahrt mit meiner Guzzi 1000S diese überbremst und sich lang gemacht. Das war vor 28 Jahren. Er fährt die Guzzi immer noch.
Ich mache immer einen Probefahrt Vertrag wo genau aufgeführt ist wenn ein Schaden entstanden ist besteht die Kaufpflicht und ich lass mir Ausweiß und Führerschein zeigen denn ein Kumpel hat einen fahren lassen ohne zu überprüfen ob er ein Führerschein hat , der Typ wurde angehalten und mein Kumpel durfte auch zahlen wegen sorgfalts Pflicht Verletzung den man ist dazu verpflichtet wenn man ein Fahrzeug aus der Hand gibt.
Richtig übel wird es für den Halter, wenn der "Kaufinteressent" keine Fahrerlaubnis hat und bei der Probe-/Spassfahrt einen Unfall mit Personenschaden baut. Und ein Pfand nützt wenig, wenn es wegen Bagatellschäden, Überschreiten der vereinbarten Konditionen o.ä. zu Streitigkeiten kommt. Da ist eine schriftliche Vereinbarung, in der neben den persönlichen Daten Umfang der Probefahrt und Vorschäden aufgeführt sind, schon wichtig.
@LuKu Ich habe eine bodenständige, vertrauenwürdige und seriöse Ausstrahlung, dazu noch die Erfahrung von rund 500 000 Motorradkilometern, ich strahle Ruhe und Besonnenheit aus... möglicherweise würdest auch Du eine sanfte Proberunde mit mir drehen😉
Du willst was, du hast zur Musik zu tanzen. Wenn die dir nicht gefällt, such dir eine andere Disko.
Schriftliche Fixierung, Führerschein, Perso, Collateral. Wer denkt, er könne anderen Leuten ihre Vertrauenswürdigkeit ansehen, ist nur noch nicht auf die Fresse gefallen bzw hatte Glück, dass es keine Probleme gab. Eine Probemitfahrt, nein danke.
Ich glaube auch immer an das Gute im Menschen, die Erfahrung zeigt, dass man das besser nicht einkalkuliert.
Zitat von Hans Stephan im Beitrag #12@LuKu Ich habe eine bodenständige, vertrauenwürdige und seriöse Ausstrahlung, dazu noch die Erfahrung von rund 500 000 Motorradkilometern, ich strahle Ruhe und Besonnenheit aus... möglicherweise würdest auch Du eine sanfte Proberunde mit mir drehen😉
Ich fasse die Maßnahmen mal zusammen und sortiere sie:
- Pfand - Pfand plus Zeuge - Probefahrtvereinbarung (inkl. Schadenersatz) - Probefahrtvereinbarung mit Kaufverpflichtung bei Beschädigung - Probefahrtvereinbarung mit Kaution plus streng limitierter Zeit und Strecke - Probefahrtvereinbarung mit Hinterlegung des vollständigen Kaufpreises plus Kaufverpflichtung bei Schäden - Du fässt mein Moped nicht an, selbst wenn es gerade dabei ist, dein Eigentum zu werden und du es wenigstens mal testen solltest.
Ich denke, dass ich in Zukunft eine Probefahrtvereinbarung mache Eventuell mit Kaufverpflichtung bei Beschädigung, also ohne eine Kaution oder Hinterlegung des Kaufpreises. In 99,99% der Fälle passiert nichts. Aber für den Fall klingt die Vereinbarung "fetzt du mein dir anvertrautes Moped, ist es danach dein Problem" relativ fair.
@UmmelGummel wie lief das denn damals ab? Was kommt da so auf einen zu? Wäre für einen Erfahrungsbericht dankbar
Ich kann den Verkäufer durchaus verstehen. Gut 15 Km sind allerdings arg kurz, da kann man sich kaum ein Bild über das Fahrzeug machen. Solange nichts passiert ist ja alles gut, die Probleme beginnen, wenn irgendwas passiert. Dann hat man als Halter/ Besitzer viel zu tun. Angenommen der Probefahrer schmeißt das Moped in den Acker. Moped ist wie häufig, nur Teilkasko versichert. Erst mal fallen Bergungskosten an. Dann muss man, sollte der Probefahrer sich weigern zu zahlen, eine Klage einreichen. Bei einem Streitwert von 10000 € legt man schon mal rund 800 € als Vorauszahlung auf den Tisch der Gerichtskasse. Das Moped steht dann irgendwo rum und kostet ev. auch noch Standgebühr. Sollte der Probefahrer behaupten, es wäre ein Defekt am Moped schuld, dann kommen noch Zahlungen für Gutachten usw. dazu. Sollte sich der Probefahrer verletzt haben, wird es richtig spannend. Der Anwalt möchte auch ein paar € haben. Inzwischen füllen sich die Aktenordner, du hast neben dem Schrotthaufen, schon tief in den eigenen Geldsack gegriffen und das ganze Verfahren zieht sich teils über Jahre hin. Du gewinnst tatsächlich den Prozess. Inzwischen ist der Vogel arbeitslos und hat keine Kohle mehr, nix zu pfänden. Super, du hast dann einen Gerichtsbeschluss, den du dir im Klo an die Wand tackern kannst, einen Haufen Schrott, einige Jahre Ärger gehabt, mehrere Ordner voll Papieren und immer noch ein Loch im Geldsack.
Daher kann ich durchaus verstehen, das sich Leute absichern wollen, so gut es eben geht. Leider habe ich keine Kurzeitversicherung für Probefahrten finden können. Das wäre, zumindest Finanziell, eine gute Lösung.
War halt eine unglückliche Kombination wo keine Versicherung gezahlt hat. Hat uns am Ende einen kleinen 5 Stelligen Betrag gekostet und wir hatten eine nicht fahrbereite GSR 600 in der Garage.
Motorräder sind oft nur haftpflichtversichert und die zählt meistens nur für den Versicherungsnehmer. Probefahrt bei Kaufinteresse müssen der Versicherung vorher gemeldet werden.
Die eigene Privat Haftpflicht kommt auch nicht für Schäden die während einer Probefahrt durch Unfall oder unsachgemäße Handlungen entstehen auf weil die sagen der Schaden ist mit/durch ein Fahrzeug entstanden, dafür ist die Fahrzeugversicherung zuständig.
Okay, definitiv Probefahrtvereinbarung mit Kaufverpflichtung bei Beschädigung. Hab auf die Schnelle was gebastelt: An der Vereinbarung des ADACs orientiert und es weiter ausgeführt. Falls es jemand nutzen will oder vielleicht jemand juristisch bewanderter ist als ich und es prüfen möchte. Denn zumindest der Satz "Schaden verpflichtet zum Kauf" für sich alleine hätte noch Schlupflöcher denke ich.
desMo_
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muss nur noch überprüft werden, ob das auch Rechtsgültig ist. In einen Vertrag kann man schreiben, was man will, ob der dann auch vor Gericht gültig ist, sollte jemand klären, der davon was versteht. Allerdings stellt ein solcher Vertag nicht sicher, ob der Probefahrer auch wirklich die Kohle hat und im Zweifelsfall auch raus rückt. Wenn nicht, siehe meinen Beitrag weiter oben Was spricht eigentlich dagegen, die Hälfte des Kaufpreises als Pfand zu hinterlegen ?
Zitat von desMo_ im Beitrag #20[...]auf die Schnelle was gebastelt: An der Vereinbarung des ADACs orientiert [...]
Ich kenne mich mit Kasko-Kram nicht aus, aber für mich klang die ADAC-Vereinbarung nicht zufriedenstellend. Mein Ziel ist, dass mir der Interessent im Schadenfall das Moped bezahlt. Und zwar den Preis, für den ich ihn inseriert habe. Das ist mein Angebot, da darf kein Cent verloren gehen. Was ich entsprechend bei der ADAC Vorlage nicht verstehe sind folgende Stellen:
1) "Klären Sie vor der Probefahrt, wie das Auto versichert ist und wie hoch die Selbstbeteiligung ist." Warum soll ICH klären, wie MEIN Auto versichert ist, wenn ein anderer es fetzt? Ich will dass er oder seine Versicherung zahlt, nicht meine.
2) "Eine Vollkaskoversicherung deckt in der Regel selbst verschuldete Schäden." Vollkasko mache ich sowieso nicht bei den paar Tausend Euro. Da hab ich in 5 Jahren das Moped nochmal bezahlt.
3) Schadensregulierung Und wie ist das im Schadensfall mit der Vollkasko? Angenommen ich hab mein Moped für - am meiner Meinung nach am Markt orientiert realistische und nicht utopische - 10.000€ inseriert. Kommt dann nach dem Unfall ein Gutachter und sagt "Nö, ich denke das sind nur 8.000" und mehr krieg ich dann am Ende des Prozesses von Versicherung und Verkäufer nicht? Dann hätte ich ja trotzdem 2000€ Minus gemacht wegen dem Esel.
4) Haftungsausschluss Es ist keine Klausel enthalten, die mich wenigstens ansatzweise dagegen schützt, dass der Probefahrer am Ende behauptet, mit meinem Motorrad hätte was nicht gestimmt. Nicht mal ein Einzeiler über Haftungsausschluss. Und der reicht soweit, wie die Vertragsfreiheit reicht. Die wiederum wird nur eingeschränkt bei Dingen wie Unmöglichkeit, Verletzen von Persönlichkeitsrechten und grundsätzlich nicht erlaubtem Kram.
Soweit ich gehört hab schließen ohnehin viele Vollkaskoversicherungen die Haftung für einen Probefahrt-Unfall grundsätzlich aus. Kann mich da mal jemand aufklären?
Wenn ein Probefahrer die Mopete ablegt, dann wird das höchst ärgerlich für den Verkäufer.
Viele schreiben in den Anzeigen "Probefahrt gegen Hinterlegen des vollen Kaufpreises", aber wer legt schon den vollen Kaufpreis vor Antritt der Probefahrt auf den Tisch?
Wie gesagt, bei mir gibt es keine Probefahrt durch den Kaufinteressenten. Das kommt sogar noch gut an, dass ich nicht jeden auf dem zum Verkauf stehenden Motorrad herumreiten lasse.
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04.05.2023 11:32 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2023 11:38)
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meine sv hab ich gebraucht gekauft ohne Probefahrt ohne Vertrag also ich hab kein Kopie verlangt, die Maschine stand so gut da der Besitzer war nett oder ich einfach zu gutgläubig keine Ahnung, haben eine Tasse Kaffee getrunken er den Briefumschlag bekommen ich die Schlüssel und gut is 😉
und die wollen was verkaufen
Probefahrtvereinbarung.xlsx
