Nachdem mein TomTom Urban Rider seinen Dienst aufgegeben hatte, mußte ich mir ein neues Navi zulegen. Schade, denn ich war mit dem alten Schätzchen immer noch sehr zufrieden.
Aufgrund der vielen positiven Berichte habe ich mich entschlossen das brandneue Rider 410 zu kaufen. Dieses habe ich nun seit etwa einer Woche.
Erste Eindrücke: - groß (größer als das alte Urban Rider). - Display spiegelt sehr stark und ist bei starken Sonnenschein nur schwer abzulesen - komplett andere Software und Menüstruktur, Umgewöhnung notwendig ;-) - Sprachausgabe (trotz max. Lautstärke) relativ leise, selbst im Auto! - Gerät schaltet sich automatisch an/aus, wenn ich die Zündung ein/ausschalte. (Strom habe ich mir von einen Relais unter der Sitzbank abgezweigt) - Wenn das Gerät während der Fahrt stark erschüttert wird (z.B. Bahngleis oder Schlagloch) dann spinnt das Display für ein paar Sekunden.
Was ich bereits ausprobiert habe: - itn-Datei per USB aufgespielt und abgefahren. Manchmal dauert es sehr lange bis das Gerät umplant wenn ich anders fahre. - itn/gpx nach MyDrive Routes importiert (bzw. dort geplant) und dann mit dem Navi synchronisiert. Das funktioniert nun mithilfe der Internetverbindung des Handys, welches über Bluetooth mit dem Rider 410 gekoppelt ist. - Eine 'spannende' Tour (Option: kurvenreich) am Gerät selbst geplant und gefahren. Das war nicht das Optimum! Da ich mich auskannte habe ich einige Korrekturen vorgenommen.
Erstes Fazit: Ich bin zwar nicht entäuscht aber auch noch nicht so richtig begeistert.
"Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann."
Ich habe das Rider 410 nun schon geraume Zeit und bin damit einige Touren gefahren. Deshalb möchte ich noch mal ein ausführliches Erfahrungs-Update geben.
Hardware: - das Gerät ist gut verarbeitet, die Aktivhalterung funktioniert tadellos. - das Display spiegelt zwar stark, das stört aber nicht ganz so sehr wie zunächst befürchtet. - im TomTom Forum häufen sich Berichte über Undichtigkeit bei Regenfahrten, ebenfalls soll ein nasses Display irrtümlich Eingaben erkennen. Ich bin selber erst einmal in einen Regen gekommen, da ist mir nichts aufgefallen. - Das Display läßt sich mit Handschuhen nur sehr schlecht bedienen, die kleinen Menüs/Buttons machen es nicht besser. - Die Lautstärke der eingebauten Lautsprecher ist viel zu leise! - sehr viel Speicher (intern: 16Gb + MicroSD). Das reicht um mehrer Karten gleichzeitig zu laden (z.B. Zentraleurope + Nordamerika), die ganze Welt auf einmal schafft es aber wohl nicht (ich aber auch nicht ;-)
Software: Wer ein altes TomTom gewöhnt ist muss sich umgewöhnen. Es hat etwas gedauert bis ich die Funktionsweise verstanden habe.
Routen und Tracks: Ich plane die Touren meist mit Tyre oder Motoplaner und lade sie dann aufs Gerät.
Das alte TomTom konnte nur 'Routen' (ITN Datei) verarbeiten, das ist eine Liste weniger (<48) Wegepunkte, entlang derer das Gerät dann gemäß der Planungseinstellung (schnell, kurz, kurvenreich, ...) navigiert.
Das Rider 410 kann nun ebenfalls 'Tracks' (GPX Datei) verarbeiten, das ist eine Liste sehr vieler (tausender) Wegepunkte, entlang derer das Gerät navigiert, exakt so wie es zuvor geplant worden war. Abweichende Navigation aufgrund unterschiedlicher Planungseinstellungen gibt es dadurch nicht mehr!
Zusätzlich zum Track kann eine GPX-Datei (optional) auch die Route beinhalten. Ich habe gelesen dass Garmin Navis diese Zusatzinformationen darstellen können, so sind z.B. Zwischenstops besser ersichtlich. Das Rider 410 wandelt die optionale Route beim Import aber in einen zweiten Track um, sehr verwirrend und wenig nutzbringend! Inzwischen lösche ich die Routeninformation manuell aus der GPX Datei (XML Format, <rte> Tag).
Anfangs habe ich das Rider 410 so benutzt wie das alte Urban Rider, also eine ITN Datei per USB Kabel importiert. Grundsätzlich funktioniert das noch, ist aber nur sehr stiefmütterlich umgesetzt worden. Beispielsweise fehlt das Menü mit der Wegepunktliste, das ist blöd wenn man adhoc, z.B. aufgrund einer Sperrung, umplanen muss.
Ich speichere die Route nun also als GPX Datei und lade sie entweder per USB Kabel aufs Gerät oder lade sie per Webbrowser auf TomTom MyDrive hoch. Wenn ich das Rider per Bluetooth mit dem Handy koppele werden die Touren automatisch auf das Gerät synchronisiert. Das finde ich klasse, da ich das Gerät dann nicht mehr an den Computer anschliessen muß.
Tracks sind irgendwie 'magnetisch', wenn ich von der geplanten Tour abweiche so plant das Rider um und navigiert zum nächstgelegenen Tourenpunkt. Ein manuelles Löschen übersprungener Wegepunkte ist nicht mehr nötig. Im Einzelfall bleibt es aber dennoch schwierig eine Sperrung zu umfahren, solange man nicht weit genug auf der anderen Seite der Sperrung ist. Eine Funktion wie 'alternative Route berechnen' gibt es nicht.
Ein Austausch von Touren per Bluetooth ist grundsätzlich möglich, allerdings nur im GPX Format, also nicht mit älteren TomTom Geräten :-( Ebenso können nur GPX Dateien, und keine ITN Dateien per MyDrive synchronisiert werden. TomTom möchte offensichtlich Tracks / GPX als Standard-Planungsformat etablieren.
Sonstige Funktionen: Besonders bei der Nutzung im Auto hat mich die Aneige von Staus und deren Umfahrung positiv überrascht. Das Rider zeigt Staus fast auf den Meter genau an, und auch die Zeit, die der Stau kosten würde. Ausserdem werden Möglichkeiten zur Umfahrung angezeigt sowie die Zeit die diese Umfahrung einspart. Das hat bei einer längeren Fahrt zur Ferienzeit perfekt funktioniert!
Ausserdem gefällt mir der Radarwarner (natürlich nur in der Theorie ;-) Dieser würde höchstwahrscheinlich ebenfalls sehr gut funktionieren.
Obwohl ich nicht zu 100% zufrieden bin würde ich mir wahrscheinlich das Rider 410 wieder kaufen und nicht das Vorgängermodel? Die Summe allen Übels ist aber nahezu konstant ;-)
Gruß Sven
"Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann."
das Rider 410 bietet die Möglichkeit adhock eine 'spannende' (Rund)Tour (z.B. kurvenreich) zu planen. Die Qualität dieser Tour schwankt aber von Fall zu Fall erheblich, oft kommt auch ziemlicher Mumpitz raus.
"Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann."
Ich hab seit kurzem ein gebraucht gekauftes Tom Tom Rider 400. Scheint sich kaum von Karlchens 410er zu unterscheiden, aber ich hab damit auch net sooo viel ausprobiert bisher.
das Rider 410 bietet die Möglichkeit adhock eine 'spannende' (Rund)Tour (z.B. kurvenreich) zu planen. Die Qualität dieser Tour schwankt aber von Fall zu Fall erheblich, oft kommt auch ziemlicher Mumpitz raus.
Ein RAM Mount Halterung ist dabei. Die Befestigung für den Lenker ist allerdings von SW Motec, die finde ich formschöner als das Originalteil.
Gruß Sven
"Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann."
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07.07.2016 17:08
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