Hallo,

als ich gestern meinen vorderen Bremsflüsskeitsbehälter öffnen wollte, um Flüssigkeit abzusaugen (neue Bremsbeläge), musste ich leider feststellen, dass die Schrauben so fest waren, dass ich eine nicht mehr abbekommen hab und der Kreuzschlitz irgendwann rund war. Ich denk mal von der Werkstatt viel zu fest angezogen, korrodiert war nichts.
Hab dann den Bremsflüssigkeitsbehälter aufgebort, was relativ einfach ging.

Meine 1. Frage: Verbaut waren ja glaub ich gewöhnliche Edelstahlschrauben. Ich hab solche passenden Schrauben aus Messing da. Gibt es da irgendwelche Probleme, weil der Deckel des Behälters aus Alu ist, also mehr als bei den Edelstahlschrauben?
Oder waren die original Schrauben vielleicht sogar speziell legiert?

2. Frage:
Da bin ich selbst dran schuld: Als ich einen Bremsbelaghaltestift vorne wieder festgezogen habe, hatte ich meinen Drehmomentschlüssel auf 25 statt 18 Nm Jetzt ist der Inbus vom Haltestift auch im Arsch.
Jetzt stört es erstmal nicht, aber ich frage schonmal prophylaktisch, wenn ich mal wieder neue Bremsbeläge verbaue:
Wie krieg ich den wieder raus?
Wenn man aufbort, macht man ja das Gewinde im Bremssattel kaputt, denk ich mal, weil der Stift am Kopf ein Gewinde hat, was sich ja oben durch den Sattel reindreht:
https://www.triumphworld.de/product_info...oducts_id=82201

Danke

Hallo Bopper,

zu 2.:
Ich besitze eine R und weiss jetzt auf die Schnelle nicht wie bei Deiner die Platzverhältnisse sind. Aber vielleicht kannst Du den Stift im Bereich der Bremsbeläge etwas eckig anfeilen, so daß ein kleiner Maulschlüssel passt oder man zumindest mit einer schmalen Zange soviel Kraft ausüben kann um ihn dann rauszudrehen.

Das ist eine gute Idee. Da ist genug Platz, dass man zwischen den beiden "Ösen" der Beläge den Stift anfeilen könnte

Für solche Fälle gibt es Linksausdreher. Bei ausgebautem Sattel und zurückgedrückten Bremsklötzen sollte aber auch eine schlanke Wasserpumpenzange zum Lösen des Stifts dazwischen passen. Mit der Reparatur solltest du nicht bis zum nächsten Belagwechsel warten. Da besteht die Gefahr, dass die angeknallte Schraube durch zusätzlichen Gammel noch fester sitzt.
Vergniesgnaddelte Schrauben wurden oft zuvor durch falsches oder billiges und schlecht passendes Werkzeug malträtiert. Der Klassiker bei Kreuzschlitz wäre die unzulässige Kombination von Phillips (PH) und Pozidriv (PZ) Schrauben und Werkzeug. Ein Drehmomentschlüssel ist nur so gut wie seine Auslösegenauigkeit und der verwendete Bit.

Ich habe gerade nachgeschaut. Für solche Fälle kann man einen Torx Bit nehmen. Diese sind größer an den Flanken und können somit press mit dem Hammer in das Material des Sechskantes geschlagen werden. Dadurch haben sie genügend halt zum Ausdrehen der Schraube. In deinem Fall sollte der T40 das passende Werkzeug sein. Ist die Größe die du für die Bremsscheibenschrauben brauchst. Wenn das nicht klappt kannst du immer noch mit der Zange nachhelfen. Bei festen Schrauben hilft auch wenn man vorher mit dem Hammer auf den Schraubenkopf klopft. Dadurch setzt sich der Kopf ein bischen und lässt sich leiter lösen.

Zum Bremspumpe/Behälter. Diese Schrauben gammeln immer fest auch wenn man es nicht sieht. Das liegt nicht daran das die Werkstatt gepfuscht hat.

Ich fette die Schrauben ganz leicht ein. Nach 2 Jahren lassen sie sich dann problemlos lösen.

Und gammelt Messing dann schneller fest als Edelstahl?
Sollte ich die lieber austauschen oder kann man das so lassen?


An alle anderen: Danke, ich denk mit den Tipps werd ich es hinbekommen.
Ich denk aber ich zögere das Problem erstmal hinaus bis in 20t km. Habe die Stifte gut mit Plastilube eingefettet.

Servus,

passenden Torx eintreiben (hol dir einen günstigen aus dem Werkzeughandel da der meist draufgeht und du evtl. schwer einen passenden für deinen Ratschenkasten finden wirst), vorher Schlag auf den Schraubenkopf, Caramba schadet auch nicht. Wenn das nicht hilft ausbohren, kleiner anfangen und dazwischen wieder probieren. Mit Linksausdrehern sehr vorsichtig sein, wenn der abbricht haste mit Ausbohren schlechte Karten da er gehärtet ist und der Bohrer abrutscht.

Viel Erfolg, Günter

Ich kenne das Problem leider auch, hab bisher auch abgewartet aber ich werds jetzt wohl auch mal so versuchen

Welche Materialien mann paaren kann. Messing funktioniert gut mit Aluminium, doch besser ist Edelstahl v4a. Und was das anziehen betrifft, in deinem Fall nur so viel wie nötig. Nicht anballern.